Wer in der Freizeit oder professionell eine Sportart ausübt, kann sich dabei verletzen. Man unterscheidet zwischen akuten und chronischen Sportverletzungen. Im Folgenden geht es um die verschiedenen Arten von Verletzungen, ihren Ursachen und deren Symptome. Es wird aufgezeigt, wodurch das Verletzungsrisiko erhöht wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wenn es zu einer Verletzung gekommen ist.
Rund 20 % der Unfälle in Deutschland passieren beim Sport. Unter Sportverletzungen versteht man Verletzungen, die man sich bei der Ausübung einer Sportart zuziehen kann. Man unterscheidet zwischen endogenen und exogenen Verletzungen. Eine endogene Verletzung entsteht ohne äußere Einwirkung, etwa durch fehlerhaftes Training oder weil sich der SportlerIn überanstrengt. Exogene Verletzungen werden durch einen äußeren Reiz, beispielsweisedurch einen Gegner verursacht.
Typische Verletzungen, die beim Sport entstehen, sind:
Grundsätzlich kann es bei der Ausübung jeder Sportart zu einer Sportverletzung kommen. Es ist in der Praxis jedoch so, dass bestimmte Verletzungen bei gewissen Sportarten häufiger auftreten als bei anderen. Das liegt daran, dass je nach Sportart bestimmte Körperregionen besonders beansprucht und überlastet werden. So kann es beispielsweise zu einem typischen Tennisarm oder zu einem Läuferknie kommen.
Die häufigsten Verletzungen, die durch Sport entstehen, sind:
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Zu den schlimmsten Sportverletzungen zählen eine Verletzungen der Wirbelsäule, des Ellbogens, der Schulter oder des Kniegelenks. Diese führen häufig zu Dauerschäden und/oder frühzeitigem Gelenkverschleiß.
Besonders schmerzhaft ist auch ein Achillessehnenriss. Zwar ist die Achillessehne von Haus aus widerstandsfähig, aber durch Tritte, schnelles Abstoppen oder harte Landungen kann diese jedoch mürbe werden. Die Achillessehne reißt dann mit einem lauten Knall.
Ach ein Muskelfaserriss kann sehr häufig auftreten, meist bei Sportarten, bei denen immer wieder beschleunigt und abgebremst wird, wie z.B. beim Tennis, Handball oder Fußball. Weit verbreitet sind der Muskelfaserriss in der Wade und der Muskelfaserriss im Oberschenkel. Ein Muskelfaserriss kann jedoch auch in Oberarm oder Schulter auftreten. Er macht sich durch stechende Schmerzen bemerkbar.
Hervorgerufen durch hohe Belastung sind der Muskelfaserriss im Oberschenkel und der Muskelfaserriss in der Wade besonders weit verbreitet. Gerade bei den Sportarten Fußball, Handball oder Sprint treten Muskelfaserrisse häufig auf. Ein Muskelfaserriss im Oberschenkel kann sowohl im hinteren, als auch im vorderen Muskel auftreten.
Bei einem Muskelfaserriss reißen einzelne Fasern, nicht jedoch der gesamte Muskel. Ein Muskelfaserriss ist die Vorstufe zu einem Muskelriss, bei dem der komplette Muskel durchtrennt wird. ÄrzteInnen sprechen beim Muskelfaserriss auch von einer Zerrung im Oberschenkel oder in der Wade.
Der Muskelfaserriss wird in unterschiedliche Grade eingeteilt:
Grad I: Nur eine Muskelfaser reißt.
Grad II: Es reißen ganze Muskelbündel aus ca. 20 Muskelfasern.
Grad III: Es reißen ganze Teile des Muskels oder der komplette Muskel
Beim Außenbandriss am Sprunggelenk oder einem Außenbandriss am Fuß handelt es sich um oft auftretende Fußballverletzungen. In dieser Sportart sind besonders der Fuß und das Sprunggelenk belastet und deshalb verletzungsanfällig. Man bemerkt den Außenbandriss durch starke Schmerzen, ein geschwollenes Gelenk und ein nur noch bedingt belastbares Bein. Zwar heilen die Risse meist ohne Operation, ziehen aber oft eine mehrwöchige Pause nach sich.
Man unterscheidet Sportverletzungen und Überlastungsschäden. Zu einer Verletzung kommt es aufgrund eines akuten Ereignisses. Ein Überlastungsschaden entsteht hingegen über längere Zeit, infolge einer chronischen Überbeanspruchung oder langanhaltenden Überlastung. Zu den häufigsten Ursachen von Sportverletzungen zählen:
Nicht wenige SportlerInnen achten nicht auf die Warnsignale, die ihnen ihr Körper sendet. Oft mangelt es an einer ausreichenden Erholungsphase, die für den sportlichen Erfolg genauso wichtig ist wie das Training selbst. Auch die Einnahme von Medikamenten oder Doping können die Belastbarkeit und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, wodurch es schließlich zu Verletzungen kommen kann.
Typische Symptome bei Sportverletzungen sind Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse.
Meist kommt es bereits vor der Zerrung im Oberschenkel zu einer Verhärtung der Muskulatur. Durch eine Überdehnung des Muskels verkürzt sich dieser und versteift. Anfangs stellt man bei einer Zerrung im Oberschenkel ein Ziehen fest, welches allmählich in einen konstanten Schmerz übergeht. Wird der Muskel belastet, so zieht er sich zusammen. Auch eine Schwellung ist möglich.
Bei einer Zerrung im Oberschenkel gehen die Beschwerden zurück, wenn sich der Muskel in Ruhe befindet. Wird er belastet, kommt es zu einem einschießenden Schmerz, der in Becken oder Wade ausstrahlen kann. Seltener sind Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Überempfindlichkeit. Der Zustand wird durch Dehnen oder Lockern nicht verbessert. Oft bereitet das richtige Gehen Schwierigkeiten.
Ein Muskelfaserriss in der Wade macht sich durch starke und krampfartige Schmerzen bemerkbar, die beim Sport plötzlich eintreten. Häufig ist es nicht mehr möglich, die Bewegung auszuführen und die Wade muss ruhiggestellt werden. Einen Muskelfaserriss in der Wade kann man klar von einfachem Muskelkater unterscheiden. Ein Muskelkater, bei dem es auch zu Mikrorissen in der Muskelfaser kommt, tritt erst am Folgetag der Aktivität auf.
Einen Muskelfaserriss in der Wade spürt man unmittelbar beim Sport. Spannt man den Muskel an oder dehnt ihn, kommt es zu einem Schmerz, der sich wie Nadel- oder Messerstiche anfühlen kann. Eher selten entwickeln sich die Schmerzen beim Muskelfaserriss in der Wade erst in den auf die Verletzung folgenden Stunden.
Ein Muskelfaserriss im Oberschenkel ist der am häufigsten auftretende Muskelfaserriss. Er macht sich durch plötzlich eintretende sehr starke Schmerzen bemerkbar. Verletzten ist es im Anschluss nicht mehr möglich, den Oberschenkel maximal zu belasten. Weitere Symptome für einen Muskelfaserriss im Oberschenkel sind:
Bei einem Muskelfaserriss im Oberschenkel kommt es in der Regel auch zu einem Hämatom, da aus den Kapillaren Blut in das Muskelgewebe fließt. Meist ist das Hämatom aufgrund seiner tiefen Lage im Muskel nicht erkennbar. Ob es sich um einen Muskelfaserriss im Oberschenkel oder um einen Muskelriss handelt, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt zweifelsfrei feststellen.
Kommt es zu einem Muskelfaserriss im Oberarm, so macht sich dieser durch akute und starke Schmerzen deutlich. In der Regel ist die Bewegung bei einem Muskelfaserriss im Oberarm deutlich eingeschränkt. Ist beim Muskelfaserriss im Oberarm der Bizeps betroffen, spüren Betroffene, dass sie weniger Kraft in der Beugung des Oberarms und in der Drehung des Unterarms mit der nach oben gewandten Handfläche haben. Ist der Trizeps betroffen, kann der Arm nicht mehr richtig gestreckt werden.
Kommt es zu einem Muskelfaserriss in der Schulter, spüren Betroffene unmittelbar nach dem Riss einen Schmerz, der sich in den Bereich der Schulter ausbreitet. Je nachdem, wie viele Muskelfasern vom Muskelfaserriss in der Schulter betroffen sind, kann es auch zu einer Schwellung im Schulterbereich kommen. Das liegt daran, dass entzündliche Flüssigkeit ins Weichteilgewebe gespült wird, welches den Muskel umgibt.
Die Muskulatur ist gut durchblutet. Daher kann ein Muskelfaserriss in der Schulter auch eine Gefäßverletzung verursachen, bei der ein Hämatom an der Schulter auftritt.
Risiken für Verletzungen gibt es in verschiedenen Bereichen. So steigt das Verletzungsrisiko, wenn SportlerInnen sich nicht ausreichend aufwärmen oder Trainingsfehler begehen. Auch die Ausrüstung sollte in einem tadellosen Zustand sein. Ansonsten steigt das Verletzungsrisiko durch:
Wer Sport macht, sollte sich in einem guten körperlichen Zustand befinden. Sind alte Verletzungen noch nicht abgeheilt, ist man übermüdet oder in schlechter Kondition, erhöht sich das Verletzungsrisiko.
Auch ein unvernünftiges Verhalten lässt das Verletzungsrisiko steigen. Wer sich selbst überschätzt, gegen Regeln verstößt, einen übermäßigen Einsatz zeigt oder aggressiv gegenüber MitspielerInnen auftritt, verletzt sich leichter.
Am effektivsten lässt sich das Verletzungsrisiko durch ein ausreichendes Aufwärmprogramm senken. Jeder Sporteinheit sollte daher eine Aufwärmphase von zehn bis 15 Minuten vorangehen. So wird das Herz-Kreislauf-System angeregt, Muskeln und Bänder werden gedehnt und die Gelenke auf die Beanspruchung eingestimmt. Gut zur Aufwärmphase für die Aufwärmphase eignen sich ein lockeres Traben, Hopserlauf, Seitgalopp oder Rückwärtslauf, sowie Dehnübungen. Beim Dehnen sollte man aber nicht übertreiben und nur so weit dehnen, dass es nicht zu Schmerzen oder unangenehmem Ziehen kommt
Zur Behandlung von Sportverletzungen, besonders zur Muskelfaserriss Behandlung, kommt die PECH-Regel zum Einsatz:
P wie Pause: Die verletzte Muskulatur muss unverzüglich und mindestens drei Tage lang geschont werden. Bei einem Muskelfaserriss in der Wade oder im Oberschenkel hilft eine Gehstütze, den Muskel nicht zu belasten. Wer jetzt keine Pause einlegt, riskiert schwerwiegende Folgeverletzungen und eine deutlich längere Heilungsphase.
E wie Eis: Kühlen ist wichtig, um die Schwellung zu reduzieren und eine Wasseransammlung zu verhindern. Außerdem lindert das Eis die Schmerzen und beugt einem Hämatom vor. Kühlende Druckverbände eignen sich zur Muskelfaserriss Behandlung am besten.
C wie Compression: Ein Druckverband, der auf der betroffenen Stelle angebracht wird, reduziert die Blutung im Muskel und beugt einer Schwellung vor. Allerdings sollte der Verband nicht zu stramm angebracht werden, da er andernfalls Gefäße und Nerven einklemmen und beschädigen kann.
H wie Hochlagern: Das Körperteil mit dem verletzten Muskel sollte höher gelagert werden. Das reduziert die Schwellung, unterstützt das Blut beim Rückfluss und lindert die Schmerzen.
Handelt es sich um einen großen oder komplizierten Muskelfaserriss, bei dem die Muskelfasern nicht mehr natürlich zusammenwachsen können, reicht die einfache Muskelfaserriss Behandlung nicht mehr aus. Es muss operativ eingegriffen werden. Bei einer Operation werden die gerissenen Muskelfasern zusammengenäht. Eine Operation zieht eine lange Regenerationsphase von rund drei Monaten nach sich.
In der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee setzt man auf einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz. Je nach individuellen Voraussetzungen kommen konservative Therapiemaßnahmen, Hightech-Diagnostik, Rehabilitation oder Naturheilverfahren zum Einsatz. Das gesamte zur Verfügung stehende Therapiespektrum wird genutzt, damit die Patienten in einer erholsamen 5 Sterne-Hotel-Atmosphäre mit exzellenter Gastronomie schnellstmöglich wieder fit werden.
In der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee wird gemeinsam mit Ihnen individuell die passende Therapiemethode gewählt. Sie können dabei aus schulmedizinischen Ansätzen oder alternativen Heilmethoden jene Behandlungskonzepte wählen, die die besten Erfolgschancen für Ihre Heilung verspricht. Wann immer möglich werden sanfte Verfahren bevorzugt eingesetzt.
Viele Verletzungen lassen sich vermeiden, wenn man stets auf ein angemessenes Aufwärmprogramm achtet, bevor man mit der eigentlichen Trainingseinheit beginnt. Auch die richtige Ausrüstung spielt eine wichtige Rolle. So sollte etwa auf geeignetes Schuhwerk geachtet werden, welches auch regelmäßig erneuert wird. Werden Sportschuhe zu lange getragen, dämpfen sie Stöße nicht mehr richtig ab. Das ist gerade beim Joggen oder anderen Sportarten, bei denen viel gelaufen wird, kritisch.
Die sportlichen Aktivitäten sollten dem eigenen Leistungsvermögen angepasst sein. Überlastungen sollte man vermeiden und rechtzeitig Pausen einlegen. Auch ein falscher Ehrgeiz kann zu Verletzungen führen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Trainings beugt einer Dehydration vor. Ist man dehydriert, lässt die Konzentration nach und man führt die Bewegungen weniger genau aus, was wiederum die Verletzungsgefahr erhöht.
Besonders nach größeren Verletzungen sollte mit dem Wiedereinstieg in den Sport so lange gewartet werden, bis das Fachpersonal der Orthopädie oder Sportmediziner grünes Licht gibt. Das gilt vor allem für Verletzungen der Bänder, Sehnen, oder des Skelett- und Muskelapparats. Das Training sollte vorerst langsam, nach einem festgelegten Trainingsplan erfolgen, der fordert, aber nicht überfordert.
Der Wiedereinstieg ins Training beginnt schon in der Rehabilitation. Verzichtet man jetzt komplett auf Bewegung, schwinden auch Ausdauer und Kraft. Natürlich handelt es sich hierbei noch nicht um ein Training, wie es zu gesunden Tagen stattfand. Vielmehr geht es jetzt darum, Kraft, Beweglichkeit und Gelenkigkeit zu trainieren, um später nicht bei null anfangen zu müssen.
Wie schnell ein PatientIn nach einer Verletzung wieder an das alte Fitnesslevel anknüpfen kann, hängt wesentlich von den eigenen Muskelreserven und dem Level vor der Verletzung ab. Eine Woche Bettlägerigkeit kann der Verlust von beispielsweise 20 bis 25 Prozent der Muskelmasse bedeuten. Bei regelmäßigem Training dauert es mindestens sechs Wochen, bis der Muskel wieder aufgebaut ist.
Wer sich beim Sport häufig verletzt, sollte zunächst überprüfen, ob er die Bewegungsabläufe korrekt ausführt, sich vor dem Sport ausreichend aufwärmt und seinem Körper genügend Pausen und Erholung gönnt. Kommt es zu einer Muskelverletzung, muss die sportliche Aktivität sofort beendet werden. Im Anschluss ist eine Pause angezeigt, bis sich der Muskel wieder vollständig erholt hat. Ist man unschlüssig, wann genau man wieder trainieren darf, lässt man den Ist-Zustand am besten von einem Arzt abklären.