Golferarm und Golferellenbogen

Der Golferarm ist genau genommen ein Golferellenbogen, denn die Beschwerden und Symptome konzentrieren sich rund um den Ellbogen, wo sie primär durch eine Überreizung und Überlastung der dort befindlichen Sehnen hervorgerufen werden. Im Fachjargon wird dieses Krankheitsbild als "Epicondylitis humeri ulnaris" bezeichnet, wobei es, anders als die Bezeichnung vermuten lassen würde, keinesfalls nur Golf-Aficionados trifft. Der häufigste Grund für Schmerzen am Ellbogen sind einseitige Belastungen und Bewegungsabläufe während der Arbeit. In der Privatklinik Jägerwinkel übernehmen wir die orthopädische Behandlung - mit gewohnt ganzheitlichem Ansatz und in einem angenehmen Wohlfühl-Ambiente.

Ein Epicondylitis humeri ulnaris beziehungsweise medialis liegt vor, wenn der Sehnenansatz der Finger- und Handbeuge am inneren Bereich vom Epicondylus, dem Knochenfortsatz, Schmerzen bereitet.

Damit entsteht zugleich eine klare Abgrenzung gegenüber dem "Tennisarm". Während selbiger Schmerzen beim Strecken bereitet, bereitet der Golferarm Schmerzen bei einer Beugebewegung. Typischerweise beschränken sich diese auf die Region rund um den Ellenbogen, sie können aber in weitere Teile Ober- oder Unterarms davon ausstrahlen.

Der eigenwillige Name dieses Krankheitsbildes ist auf den Abschlag beim Golf zurückzuführen. Bei diesem wird, durch die von innen nach außen drehende Bewegung, die Innenseite des Ellenbogengelenks maßgeblich belastet. Aus diesem Grund tritt der Golferarm vermehrt, aber keinesfalls ausschließlich bei Menschen auf, die regelmäßige ihre Zeit auf dem Golfplatz verbringen. Weitere Tätigkeiten, die die Gelenkinnenseite vom Ellenbogen belasten, sind vielfältig - und reichen vom Schneiden von Gemüse in der Küche bis hin zum Spielen einer Gitarre. Die Erkrankung selbst ist in der Folge auch nicht ausschließlich auf Sportler beschränkt.

Bezüglich der Ursachen ist festzuhalten, dass der Golferellenbogen nicht ausschließlich nur bei einer regelmäßigen Belastung der Ellenbogen auftreten kann. Das Gegenteil davon ist ebenfalls denkbar: Werden die Muskulatur der Unterarme und Gelenke vom Ellenbogen nur selten beansprucht, kann schon eine kurze ruckartige Bewegung ausreichen, um kleinere Verletzungen (in der Medizin als "Mikrotraumen" bezeichnet) hervorzurufen. Einzelne dieser Mikrotraumen bleiben häufig unbemerkt und asymptomatisch, treten sie vermehrt und häufiger, vor allem innerhalb von kurzen Abständen, auf, kann sich in der Folge aber ein Golferellenbogen entwickeln.
Weitere für die Entstehung typische Ursachen und Bewegungen sind beispielsweise:

• längere Arbeiten am Schreibtisch/Computer
• diverse Sportarten, darunter Golf, Speerwerfen oder Klettern
• verschiedene handwerkliche Tätigkeiten, darunter unter anderem das Hämmern, Malern oderHolzhacken
• regelmäßiges und langes Spielen von Musikinstrumenten wie Geige oder Gitarre

Im Zuge der Anamnese in der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee werden fachkundige Ärzte und speziell Orthopäden ermitteln, wie genau die Beschwerden am Ellenbogen entstanden sind. Das ist insbesondere perspektivisch wichtig, um sich auch nach einer erfolgreichen Behandlung darüber bewusst zu werden, welche Bewegungen ursprünglich zu den Beschwerden führten und wie sich diese vermeiden oder durch unterschiedliche Übungen negieren lassen.

Bereits seit vielen Jahren nehmen gestellte Diagnosen zu Golferarmen zu. Das ist auch der steigenden
Popularität des Golfsports (sowie beispielsweise längeren und vermehrten Arbeitszeiten am Schreibtisch) geschuldet. Die Zahl der Golfer in Deutschland steigt schon seit Jahrzehnten deutlich an: Spielten im Jahr 2000 noch rund 370.000 Menschen Golf, waren es in 2010 schon 610.000 und im Jahr 2022 knapp 683.000 Deutsche.

Selbstverständlich erkranken nicht alle dieser Golf-Enthusiasten an einem Golferellenbogen. Gleichermaßen können sich zwischen Patienten die Symptome im Detail unterscheiden, generell ist Epicondylitis humeri ulnaris bzw. medialis aber relativ leicht diagnostizierbar, insbesondere unter Berücksichtigung des Lebensstils von Patienten. Weil konkret der Ansatz der Sehnen an Finger- und Handbeuger betroffen ist, treten Beschwerden unter anderem schon bei einfachen Bewegungen der Hand und des Handgelenks auf. Beim Beugen des Handgelenks können ebenso Schmerzen auftreten wie bei einem Faustschluss.

Parallel dazu konzentrieren sich die Schmerzen deutlich auf den Bereich des inneren Ellenbogens, da sich da die betroffenen Muskelursprünge befinden. Es ist denkbar, dass die Schmerzen dort ihren Ursprung haben, im weiteren Verlauf der Erkrankung aber ausstrahlen. Dann könnten sie sich beispielsweise auf dem Handrücken oder in der Nähe davon, generell in der Hand sowie einzelnen Fingern und dem Unterarm bemerkbar machen. Generell ist mit Fortschritt der Erkrankung davon auszugehen, dass mehr und mehr Teile des Arms von dem Golferellenbogen indirekt betroffen sind. Der empfundene Schmerz ist meist stechend und tritt plötzlich auf. Später, sofern keine Therapie erfolgt, können Schmerzen sogar in Ruheposition ohne jegliche Belastung auftreten.

Des Weiteren besteht bei einer ausbleibenden Therapie vom Golferarm stets das Risiko, dass die Reizung chronisch wird. Aus diesem Grund sollten Betroffene zeitnah medizinische Hilfe suchen. In der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee vertrauen wir einerseits auf ganzheitliche Therapie- und Behandlungsansätze, aber auch auf modernste Geräte zur Diagnostik und Behandlung. Die Genesung von
Betroffenen wird durch die wohltuende Atmosphäre in der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee, ähnlich einem 5-Sterne-Hotel, maßgeblich unterstützt.

Die persönliche Krankheitsgeschichte, erfasst im Zuge der Anamnese, spielt in der Diagnostik des Golferellenbogens bereits eine entscheidende Rolle. So lassen sich regelmäßige Bewegungsabläufe, mit denen der Patient in seiner Freizeit, dem Alltag und Berufsleben konfrontiert ist, als potenzielle Risikofaktoren und Ursachen identifizieren. Des Weiteren wird geprüft, wie sensibel der betroffene Bereich gegenüber Druck ist, auch Widerstands- und Bewegungstests werden im Zuge dessen durchgeführt. Orthopäden in der Privatklinik Jägerwinkel werden außerdem diverse andere Krankheitsbilder ausschließen, die ebenfalls zu Schmerzen in der Region führen können - zum Beispiel Arthrose, eine akute Nervenentzündung oder der ebenfalls weitverbreitete "Tennisarm".
Unter anderem finden daher Untersuchungen an der Halswirbelsäule sowie der umliegenden Muskulatur statt.

Im Zuge der Anamnese werden Orthopäden ihren Patienten beispielsweise derartige Fragen stellen:

• An welcher Stelle tritt der Schmerz am stärksten auf?
• Strahlt der Schmerz und falls ja, in welche Richtung?
• Tritt das Schmerzgefühl nur bei bestimmten Bewegungsabläufen oder beispielsweise auch in Ruhehaltung auf?
• Ging dem Schmerz ein bestimmtes Trauma voran, zum Beispiel ein Sturz oder ein Zusammenprall?- Welche Sportarten werden ausgeübt und wo findet der Arbeitsalltag statt?

Bildgebende Verfahren helfen, die Entzündung rund um den Ellenbogen zu lokalisieren und außerdem den Entzündungsgrad zu bestimmen - das sind beispielsweise Röntgen, Ultraschall oder ein durchgeführtes MRT. Ein MRT ist typischerweise aber nicht nötig, da oft schon über das Ultraschall und Röntgen sowie durch verschiedene Tests alle notwendigen Erkenntnisse erzielt werden können. Klinische Provokationstests können während des diagnostischen Ablaufs ebenfalls zum Einsatz kommen. Sofern ein Golferellenbogen vorliegt, werden beide Provokationstests positiv sein, beim Patienten kommt es während der Tests also zu Schmerzen.

Bei dem Golferarm-Zeichen-Test umfasst der behandelnde Mediziner die Hand des Patienten, der seinen Ellenbogen im 90 ° Winkel gebeugt hat, parallel dazu wird ein Widerstand auf Höhe des Oberarms geschaffen. Der Patient muss dann versuchen den Arm gegen den Widerstand des behandelnden Mediziners zu strecken - liegt ein Golferellenbogen vor, entsteht ein akutes Schmerzgefühl.

Auch der Conzen-Test wird typischerweise hinzugezogen. Die Ausgangslage ist dabei identisch gegenüber dem Golferarm-Zeichen-Test, wobei der Patient nun eine geschlossene Faust macht. Anschließend muss er diese gegen den Widerstand des Mediziners über das Handgelenk zur Arminnenseite drehen beziehungsweise beugen. Auch hier treten Schmerzen auf, sofern ein Golferarm vorliegt.

Vorweg: Schmerzen am Ellenbogen und Arm sind nicht exklusiv auf einen Golferarm zurückzuführen.
Aus diesem Grund ersetzen die nachfolgenden Übungen keinesfalls eine Diagnostik durch einen Mediziner. Des Weiteren sollen die Golferarm-Übungen hier lediglich als Beispiel dienen. Je nach Ausprägung und Charakter der Entzündung gehört die Therapie, auch was derartige Bewegungsübungen anbelangt, immer spezifisch auf den Patienten angepasst. Es sind also nicht pauschal alle nachfolgenden Übungen immer optimal geeignet.

Bei Bewegungsübungen ist das Mittel der Wahl das sogenannte "exzentrische Training". Dieses ist das Gegenstück zum "konzentrischen Training". Bei konzentrischen Bewegungsabläufen zieht sich der jeweils beanspruchte Muskel zusammen, während er sich bei exzentrischen Bewegungsabläufen streckt.

Ein einfaches Beispiel hierfür: Wer eine Kurzhantel langsam absenkt, streckt den Muskel und führt damit eine exzentrische Bewegung aus. Wenn die Kurzhantel dann aus der abgesenkten Position angehoben und der Bizeps beansprucht wird, kommt es zu einer konzentrischen Bewegung.

Diese Unterscheidung ist wichtig, denn bei derartigen Schmerzgefühlen im Ellenbogen sollten Patienten sich auf exzentrische Übungen konzentrieren, während die konzentrischen Bewegungsabläufe entweder nur gestützt oder gar nicht ausgeführt werden. Bei dem genannten Beispiel mit der Kurzhantel, würden Patienten diese also normal und langsam absenken, dann aber beim Anheben der Hantel mit der freien Hand nachhelfen.

Auch verschiedene Dehnübungen sind in den meisten Fällen bei Beschwerden empfehlenswert. Von aktivem Stretching spricht man dann, wenn die Übungen eigenständig ausgeführt werden. Ein passives Stretching liegt vor, wenn entweder Physiotherapeuten oder andere Trainingspartner die Dehnbewegung forcieren.

Ein Beispiel für solch eine Übung am Ellenbogen: Der Patient streckt den Arm, wo das Schmerzgefühl existiert, waagerecht vom Körper weg, die Handflächen zeigen in Richtung der Zimmerdecke. Das Handgelenk wird gelockert und die Hand fällt nach unten ab, mit der anderen Hand zieht man an den Fingern das runterhängende Handgelenk in Richtung des Torsos. Diese Position wird für rund 30 bis 45 Sekunden gehalten, danach folgt eine kurze Pause, bis die Übung noch zweimal wiederholt wird. Solche Dehnübungen können, je nach Diagnose und Gesundheitszustand des Patienten, bis zu zweimal täglich stattfinden.

Eine exzellente Ausstattung, Wohlfühlambiente am Tegernsee und ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, der den Patienten und seine Beschwerden in den Mittelpunkt rückt. Wenn der Ellenbogen generell oder bei bestimmten Bewegungen schmerzt, sollten sich Betroffene kompetente und hochwertige Hilfe holen. In der Privatklinik Jägerwinkel trifft eine hochmoderne Ausstattung auf ein kompetentes und erfahrenes medizinisches Team. Die herrliche Umgebung am Tegernsee hilft Patienten während der Behandlung abzuschalten und sich auf ihre eigene, wichtige Regeneration zu fokussieren.

Mit sanften und bewiesenen Therapiemethoden widmen sich Orthopäden der Privatklinik Jägerwinkel dem vorliegenden Golferellenbogen. Schulmedizinische Therapieverfahren werden hierzu mit alternativen Heilmethoden kombiniert, um den Grundstein für eine sehr gute Prognose und das weitere Wohlbefinden von Patienten zu legen. Aufgrund des erstklassigen, herrlichen Ambientes vor Ort, lässt sich eine Golferarm-Behandlung so fast schon als wohlverdienter Urlaub mit positivem medizinischem Effekt betrachten.