Manuelle Therapie

Manuelle Therapie: Anwendung, Indikationen & Wirkung

Eines der wichtigsten physiotherapeutischen Verfahren ist die sogenannte Manuelle Therapie (teilweise auch Manualtherapie oder Manuelle Physiotherapie genannt). Sie kommt bei vielen Erkrankungen oder Beschwerden zum Einsatz, die mit Funktionsstörungen des Bewegungsapparates einhergehen. Die Manuelle Therapie verwendet spezielle Handgriffe und Mobilisationstechniken, um die Beweglichkeit von Gelenken und/oder Muskeln zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Was genau die Manuelle Therapie auszeichnet, worin sie sich von Physiotherapie, Krankengymnastik und Massagen unterscheidet und wann sie sinnvollerweise eingesetzt wird, erläutert dieser Artikel.

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Was genau ist die Manuelle Therapie?

Die Manualtherapie ist eine Behandlungsform aus der Physiotherapie. Sie dient dazu, Funktionsstörungen des Bewegungsapparates zu untersuchen und zu behandeln, die mit Gelenken und Bewegungssegmenten (Bandscheiben, Sehnen und Muskeln) zu tun haben. Im Mittelpunkt der Untersuchung und Behandlung stehen dabei die

  • Gelenkmechanik,
  • Muskelfunktionen und
  • Bewegungskoordination.

Um vorhandene Funktionsstörungen zu behandeln und das Zusammenspiel zwischen Gelenken und Muskulatur zu verbessern oder wieder herzustellen, werden spezielle Handgriffe und Mobilisationstechniken angewendet. Hierzu gehören zum einen passive Techniken, mit denen die Physiotherapeuten Einschränkungen oder Blockaden lösen bzw. mobilisieren, zum anderen individuelle aktive Übungen, die der Stabilisierung dienen.

Die Manuelle Therapie ist ein Spezialgebiet der Physiotherapie und darf deshalb nur von eigens hierfür ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Physiotherapie / Krankengymnastik und Manueller Therapie?

Im Alltag werden die Begriffe Physiotherapie, Krankengymnastik und Manuelle Therapie / Manuelle Physiotherapie häufig synonym verwendet, denn sie verfolgen im Wesentlichen die gleichen Ziele: Alle diese Behandlungsformen zielen darauf ab, Schmerzen oder funktionelle Bewegungseinschränkungen durch Mobilisierung und Stärkung der Muskelkraft zu lindern oder zu beheben. Dennoch unterscheiden sich die einzelnen Behandlungsmethoden voneinander, sodass eine synonyme Verwendung der Begriffe streng genommen falsch ist, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt.

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Physiotherapie: Physikalische Therapie und Bewegungstherapie

Physiotherapie ist der Oberbegriff der Behandlungsmethode, die sich durch die äußere Anwendung von unterschiedlichen Heilmitteln auszeichnet. Zu diesen Heilmitteln gehören unter anderem bestimmte Reize wie Zug, Druck, Wärme oder Kälte. Die ganzheitlich orientierte Therapie besteht im Wesentlichen aus zwei Säulen: der Bewegungstherapie und der Physikalischen Therapie.

Die Physikalische Therapie umfasst eine Vielzahl von Behandlungen, zu denen Massagen, aber auch die Elektrotherapie, Thermotherapie (Wärme-, Kälteanwendungen) und Hydrotherapie gehören. Zu der Bewegungstherapie gehören dagegen Krankengymnastik und Manuelle Therapie - zwei Therapieformen, die häufig verwechselt oder fälschlicherweise für die gleiche Behandlung gehalten werden.

Bewegungstherapie: Krankengymnastik und Manuelle Therapie

Die klassische Krankengymnastik (Abkürzung: KG) besteht vor allem aus aktiven Übungen, die der Patient unter Anleitung selbst durchführt. Sie bietet sich auch bei Bewegungseinschränkungen, aber vor allem nach Bandscheibenvorfällen oder verkürzten Muskeln an. Die Krankengymnastik ist fester Bestandteil der Physiotherapie, deshalb darf jeder ausgebildete Physiotherapeut auch Krankengymnastik durchführen.

Die Manuelle Therapie (Abkürzung: MT) besteht dagegen vor allem aus passiven Elementen, bei denen der Therapeut die Funktionsstörungen in Muskeln und Gelenken ertastet und durch spezielle Griff- und Mobilisationstechniken zu lösen versucht. Die Manuelle Therapie ist bei Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Wirbelsäulenproblemen und rheumatischen Erkrankungen weit verbreitet. Um eine Zulassung als Manualtherapeut zu erlangen, muss nach der Ausbildung zum Physiotherapeut eine - in der Regel mehrjährige - Zusatzausbildung absolviert werden. Diese ist sehr aufwendig und umfasst 260-400 Unterrichtsstunden.

Je nach Krankheitsbild kann auch eine Kombination beider Verfahren sinnvoll sein, bei der zuerst eine Manuelle Physiotherapie und dann eine Krankengymnastik durchgeführt wird.

Manuelle Physiotherapie

Sind Manuelle Therapie und Massage das gleiche?

Zu einer physiotherapeutischen Behandlung kann eine Manuelle Therapie oder eine Massage gehören. Beide Verfahren ähneln sich und werden von Laien gerne verwechselt. Doch es gibt viele Unterschiede zwischen den beiden Behandlungen:

Bei der Massage steht die Muskulatur im Mittelpunkt der Behandlung. Der Therapeut knetet und streicht die Muskulatur mit einem sanften bis mittelstarken Druck, um Verhärtungen und Verspannungen aufzulösen. Neben der Linderung von Schmerzen zielt die Massage auch auf Stressreduktion, Entspannung und Erhöhung des Wohlbefindens.

Bei der Manuellen Therapie geht es dagegen um das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken und Nerven. Durch das Abtasten der betroffenen Bereiche kann der Therapeut nicht nur Verspannungen, sondern auch Blockaden erspüren, die für die Funktionsstörungen verantwortlich sind. Diese werden dann mit speziellen Handgriffen beseitigt, für die teilweise ein mittelstarker bis starker Druck ausgeübt werden muss. Ziel der Manuellen Therapie ist nicht nur die Schmerzlinderung, sondern auch die Verbesserung der Beweglichkeit.

Wann ist eine Manuelle Therapie sinnvoll?

Die Manuelle Therapie wird bei vielen Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt, insbesondere bei:

  • Rückenschmerzen
  • Wirbelsäulenbeschwerden
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Rheumatische Erkrankungen
Diese häufigsten Anwendungsbereiche und ihre Symptome sowie mögliche Ursachen werden im Folgenden kurz beschrieben:

Rückenschmerzen

Am häufigsten kommt die Manuelle Therapie bei Rücken- oder Nackenschmerzen zum Einsatz. Diese Beschwerden können viele Ursachen haben wie zum Beispiel Verspannungen oder Blockaden, die durch eine übermäßige oder falsche Belastung entstehen. Durch diese können sich einzelne Wirbel verschieben und dadurch die sie umgebenden Nerven reizen, was Blockaden und Schmerzen zur Folge hat. Die Manuelle Therapie kann den Rücken entlasten, indem sie Muskeln und Verspannungen lockert und Blockaden in den Gelenken und Wirbeln beseitigt.

Wirbelsäulenbeschwerden

Eine besondere Form von Rückenschmerzen sind Wirbelsäulenbeschwerden, die zum Beispiel durch eine Vorwölbung der Bandscheiben (Bandscheibenvorfall) ausgelöst werden. Auch Reizungen der wirbelsäulennahen Nerven, starke oder lang anhaltende Fehlbelastungen, Bewegungsmangel oder Übergewicht können die Beschwerden verursachen. Sie äußern sich oft durch ein Taubheitsgefühl oder Schmerzen, die in die Extremitäten ausstrahlen können.

Muskelschmerzen

Muskelschmerzen treten häufig nach einer Überbeanspruchung oder Fehlbelastung der Muskulatur auf. Sie können auch infolge einer Verletzung, einer Infektionskrankheit oder (selten) einer anderen Erkrankung auftreten. Je nach Ursache und Lokalisation können sie sich krampfartig, stechend, ziehend, drückend oder brennend anfühlen. Oft ist der Nacken-, Schulter- oder Rückenbereich betroffen. Unbehandelt kann aus akuten Muskelschmerzen ein chronischer Schmerz werden.

Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen sind häufig die Folge von Abnutzungsschäden oder Verschleißerkrankungen (Arthrose). Das Risiko hierfür steigt mit zunehmendem Alter und in Folge von starker oder ungleichmäßiger Belastung der Gelenke. Auch Gelenkentzündungen (Arthritis, Rheuma), Infektionen oder Ablagerungen von Mineralstoffen wie Harnsäure (Gicht) können Gelenkschmerzen verursachen. Diese gehen teilweise mit Rötungen oder Schwellungen sowie einer zunehmenden Steifheit des Gelenks einher. Je nach Ursache und Symptomen wählt der Manualtherapeut bestimmte Behandlungstechniken aus.

Rheumatische Erkrankungen

Rheumatische Erkrankungen sind - meist chronisch verlaufende - Autoimmunerkrankungen. Sie sind in erster Linie genetisch veranlagt, können aber durch das Alter, Infektionen, bestimmte Umwelteinflüsse (z. B. Sonnenlicht) und einen ungünstigen Lebensstil (z. B. Rauchen) begünstigt werden. Typische Symptome sind Gelenkschmerzen und -schwellungen mit morgendlicher Gelenksteife, die teilweise über mehrere Stunden andauern kann. Oft fühlen sich die Gelenke warm an und sind gerötet. Auch wenn rheumatische Erkrankungen manchmal als Kontraindikationen für Manualtherapie genannt werden, können einige Patienten von der Behandlung profitieren, die auch bei diesem Krankheitsbild unter bestimmten Voraussetzungen sicher angewendet werden kann [1].

Hinweis: Auch wenn die Manualtherapie bei den genannten Beschwerden und Erkrankungen meist eine geeignete Behandlung darstellt, gibt es Situationen, in denen sie nicht durchgeführt werden kann / darf. Eine Durchführung ist zum Beispiel nicht möglich bei akuten Verletzungen wie einem Bruch, Verbrennungen oder Entzündungen. Degenerative Veränderungen der Gelenke oder der Wirbelsäule und Tumorerkrankungen sind ebenfalls Kontraindikationen.

Manuelle Therapie

Studien zur Effektivität der Manualtherapie

Eine aktuelle Übersichtsarbeit, in der zahlreiche wissenschaftliche Studien ausgewertet wurden, kommt zu dem Ergebnis, dass die Manualtherapie bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen und Erkrankungen hilfreich sein kann [2]. Positive Effekte zeigten sich demnach insbesondere bei der Behandlung von:

  • Schmerzen im unteren Rücken [3]
  • Nackenschmerzen [4]
  • Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD; Funktionsstörung der Kiefergelenke und Kaumuskulatur) [5]
  • Schmerzen und Funktionsstörungen der oberen oder unteren Extremitäten [6, 7]

Darüber hinaus konnten noch weitere positive Effekte, zum Beispiel auf das Zwerchfell [17] und eine Verringerung der muskuloskelettalen Schmerzen von Brustkrebspatientinnen [13] beobachtet werden.

Ablauf der Manuellen Therapie

Vorbereitung der Behandlung

Eine spezielle Vorbereitung auf die Manuelle Therapie ist nicht nötig. Es ist zu empfehlen, dass der Patient vorher ausreichend trinkt und bei der Behandlung bequeme Kleidung trägt.

Die Aufgabe des geschulten Physiotherapeuten besteht darin, die jeweils zum Beschwerdebild passenden Methoden auszuwählen. Deshalb variieren die bei der Manuellen Therapie eingesetzten Handgriffe und Mobilisationstechniken je nach Anwendungsbereich.

Die Behandlung: Griffe und Mobilisation in der Manualtherapie

Die Behandlung besteht im Wesentlichen in der Anwendung spezieller Grifftechniken und der Traktionsbehandlung (Extensionsbehandlung). Dabei bewegt der Therapeut die betroffenen Körperteile auf eine bestimmte Weise. Bei der manipulativen Grifftechnik sollen schnelle und kräftige Bewegungen Blockaden lösen. Dagegen werden bei der mobilisierenden Technik bestimmte Körperbereiche langsam gedehnt, wodurch die Beweglichkeit verbessert werden soll.

Die Traktionsbehandlung / Extensionsbehandlung besteht darin, auf einzelne Gelenke oder die Wirbelsäule Zug auszuüben, sodass sich die Gelenkpartner auseinander bewegen. Dadurch werden die Gelenkfläche und die umliegenden Nerven entlastet und die Muskulatur gedehnt. Die Folge: Der Bereich entspannt sich, die Schmerzen lassen nach.

Je nach Beschwerdebild gibt es noch weitere positive Effekte der Traktionsbehandlung. So kann der Zug zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall den Zwischenraum zwischen den Wirbeln vergrößern, wodurch die Bandscheibe wieder in ihre ursprüngliche Position zurückrutschen kann.

Für die Traktionsbehandlung stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung:

  • Schlingentisch: zur Aufhängung einzelner Gliedmaßen, um auf diese (manuell oder mit Expandern) gezielt Zug auszuüben.
  • Wirbelsäulenstrecker: zur Streckung der Wirbelsäule über mehrere Gummirollen, auf die sich der Patient legt; darauf ausgeführte Übungen können den positiven Effekt verstärken.
Manuelle-Therapie

Nach der Behandlung

Mit der Manuellen Therapie sollen Schmerzen und andere Beschwerden abklingen und das allgemeine Befinden spürbar verbessert werden. Dazu müssen körpereigene Prozesse angeregt werden, die auf den Körper einwirken, um Veränderungen anzustoßen. Dies kann den Körper zunächst überfordern, sodass dieser mit Nebenwirkungen wie Unwohlsein, Schwindel, Übelkeit oder einer Verstärkung der Symptome reagiert. Dieses Phänomen wird als Erstverschlimmerung bezeichnet. Sie ist in der Regel harmlos und verschwindet bei den meisten Patienten innerhalb weniger Stunden oder Tage. Sollte die Verschlimmerung länger anhalten oder sollten neue Beschwerden / Nebenwirkungen auftreten, die besonders stark in Erscheinung treten oder lange anhalten, muss der Therapeut in der Klinik für Manuelle Therapie hierüber informiert werden.

In den meisten Fällen zeigt sich die positive Wirkung der Manuellen Therapie nach 1-2 Tagen. Je nach Erkrankung oder Beschwerdebild lassen die Schmerzen dann langsam nach und die Bewegungseinschränkungen verringern sich. Bei chronischen Problemen dauert die durch die Manualtherapie erzielte Verbesserung meist länger als bei akuten Problemen und auch andere individuelle Faktoren können die Zeit beeinflussen, die die Behandlung benötigt, bis sie Wirkung zeigt.

Patienten können den positiven Effekt der Therapie unterstützen, indem sie ihrem Körper einen wohltuenden Ausgleich zu den Schmerzen und Beschwerden schaffen. Dazu gehört die Verringerung von Belastungen durch eine verbesserte Körperhaltung oder die Reduktion von Übergewicht, aber auch ein allgemein positiver Lebensstil mit gesunder Ernährung, Bewegung (wenn möglich), ausreichend Schlaf und wenig Stress.

Wichtig: Um den positiven Effekt der Behandlung möglichst lange aufrecht zu erhalten, ist es wichtig, den Bewegungsapparat durch gezieltes Training zu kräftigen. Mit entsprechenden, regelmäßig ausgeführten Übungen lässt sich ein erneutes Auftreten der Beschwerden häufig vermeiden. Welche Übungen dies sind und wann und wie oft diese ausgeführt werden sollten, ist individuell verschieden. In der Regel werden die Übungen vorher gemeinsam mit dem Therapeuten in der Klinik für Manuelle Therapie durchgeführt, der natürlich auch für alle Fragen hierzu zur Verfügung steht.

Manuelle Therapie in der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee

In der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee sind wir auf die Bereiche Orthopädie, Innere Medizin und Psychosomatik spezialisiert. In diesen Bereichen spielt die Physiotherapie im Allgemeinen und die Manuelle Therapie im Speziellen eine wichtige Rolle. Deshalb gehört die Manualtherapie zu unseren festen Behandlungsangeboten und wird bei entsprechendem Bedarf in den individuellen Behandlungsplan integriert. Je nach Krankheitsbild und Beschwerden wird die Manuelle Therapie durch weitere physiotherapeutische Behandlungen (zum Beispiel Wärmetherapie, Massagen oder Sportphysiotherapie) ergänzt.

FAQ zur Manuellen Therapie

Welche Techniken nutzt die Manuelle Therapie?

Die Manualtherapie nutzt in erster Linie Mobilisationstechniken, zu denen unter anderem das wiederholte passive Dehnen und Strecken von Gelenken und Gliedmaßen gehört. Bei der sogenannten Traktionsbehandlung oder Extensionsbehandlung wird mit einer bestimmten Kraft und in einer bestimmten Richtung eine Zugkraft auf die Wirbelsäule oder einzelne Gelenke ausgeübt. Bei Bedarf werden kurze Impulsbehandlungen eingesetzt, die sich durch kurze, schnelle Impulse auszeichnen, die mit geringer Kraft und kleiner Amplitude ausgeführt werden.

Darüber hinaus gehören auch Weichteiltechniken wie Triggerpunktbehandlungen und neurale Mobilisationstechniken zu den Methoden, die in der Manuellen Therapie eingesetzt werden.

Wie lange dauert die Manuelle Therapie?

Eine Sitzung der Manuellen Therapie dauert in der Regel 15-20 Minuten. Wie viele Sitzungen erforderlich sind und in welchem zeitlichen Abstand diese erfolgen, hängt von dem jeweiligen Beschwerdebild ab. Findet die Behandlung im Rahmen eines stationären Aufenthalts in einer Klinik für Manuelle Therapie statt, ist sie üblicherweise fester Bestandteil des wöchentlichen Behandlungsplans.

Für wen ist die Manuelle Therapie geeignet?

Die Manualtherapie ist vor allem für Patienten mit funktionellen Bewegungseinschränkungen geeignet. Hierzu gehören insbesondere Einschränkungen infolge von

  • Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen
  • Abnutzung und Verschleiß
  • Verletzungen
  • muskulären Verhärtungen und Verspannungen
Ob eine Manuelle Therapie die beste Behandlungsmethode für einen Patienten ist und welche Griffe und Techniken am ehesten helfen können, ist vom Einzelfall abhängig. Neben den akuten (und/oder chronischen) Beschwerden sind auch der allgemeine Gesundheitszustand und eventuelle Vorerkrankungen von Bedeutung.

Für wen ist die Manuelle Therapie nicht geeignet?

Die Manualtherapie darf nicht angewendet werden, wenn akute Verletzungen (z. B. Bandscheibenvorfall, Bruch oder Verbrennungen) oder Entzündungen bzw. bestimmte entzündliche Erkrankungen vorliegen. Bei Tumorerkrankungen mit Metastasenbildung oder degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule oder den Gelenken kann ebenfalls keine Manuelle Therapie durchgeführt werden. Auch für Patienten mit Schwindel, der auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen ist, ist die Manualtherapie nicht geeignet.

Wann zeigt die Manuelle Therapie Wirkung?

Die Manuelle Therapie zeigt oft schon nach der ersten Behandlung Wirkung. Diese kann sich am Anfang in einer sogenannten Erstverschlimmerung äußern. Das heißt, dass die Schmerzen oder Beschwerden nach der Therapie zunächst als stärker wahrgenommen werden. Diese Erstverschlimmerung klingt allerdings in der Regel innerhalb weniger Stunden, maximal jedoch nach 1-2 Tagen ab. Danach setzt die Regeneration ein und die Schmerzen und andere Beschwerden lassen nach.

In den meisten Fällen sind schmerzlindernde und andere positive Wirkungen aber schon nach 1 bis 2 Sitzungen zu beobachten. Wie der Verlauf der Behandlung und ihrer positiven Wirkung im Einzelfall aussieht, hängt von vielen Faktoren ab und ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Neben dem individuellen Störungsbild hat auch die Dauer der Beschwerden einen Einfluss auf den Behandlungsverlauf. So dauert beispielsweise die Behandlung chronischer Schmerzen oder Beschwerden in der Regel länger als die Linderung akuter Schmerzen oder Beeinträchtigungen.

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Quellen

[1] Kiefer, J., Biskupek, H. & v. Neukirch, C. Manuelle Therapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Manuelle Medizin 49, 317-323 (2011). https://doi.org/10.1007/s00337-011-0866-3

[2] Beyer, L., Vinzelberg, S. & Loudovici-Krug, D. Evidence (-based medicine) in manual medicine/manual therapy-a summary review. Manuelle Medizin 60, 203-223 (2022). https://doi.org/10.1007/s00337-022-00913-y

[3] Paige, N. M., Miake-Lye, I. M., Booth, M. S., Beroes, J. M., Mardian, A. S., Dougherty, P., Branson, R., Tang, B., Morton, S. C., & Shekelle, P. G. (2017). Association of Spinal Manipulative Therapy With Clinical Benefit and Harm for Acute Low Back Pain: Systematic Review and Meta-analysis. JAMA, 317(14), 1451-1460. https://doi.org/10.1001/jama.2017.3086

[4] Hidalgo, Benjamin et al. 'The Efficacy of Manual Therapy and Exercise for Treating Non-specific Neck Pain: A Systematic Review'. 1 Jan. 2017 : 1149 - 1169. DOI: 10.3233/BMR-169615

[5] La Touche, R., Martínez García, S., Serrano García, B., Proy Acosta, A., Adraos Juárez, D., Fernández Pérez, J. J., Angulo-Díaz-Parreño, S., Cuenca-Martínez, F., Paris-Alemany, A., & Suso-Martí, L. (2020). Effect of Manual Therapy and Therapeutic Exercise Applied to the Cervical Region on Pain and Pressure Pain Sensitivity in Patients with Temporomandibular Disorders: A Systematic Review and Meta-analysis. Pain medicine (Malden, Mass.), 21(10), 2373-2384. https://doi.org/10.1093/pm/pnaa021

[6] Hernández-Secorún, M., Montaña-Cortés, R., Hidalgo-García, C., Rodríguez-Sanz, J., Corral-de-Toro, J., Monti-Ballano, S., Hamam-Alcober, S., Tricás-Moreno, J. M., & Lucha-López, M. O. (2021). Effectiveness of Conservative Treatment According to Severity and Systemic Disease in Carpal Tunnel Syndrome: A Systematic Review. International journal of environmental research and public health, 18(5), 2365. https://doi.org/10.3390/ijerph18052365

[7] Salamh, P., Cook, C., Reiman, M. P. & Sheets, C. (2017). Treatment effectiveness and fidelity of manual therapy to the knee: A systematic review and meta-analysis. Musculoskeletal Care, 15 (3), 238-248. https://doi.org/10.1002/msc.1166

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