Chronische Schmerzen

Schmerzen haben einen Sinn, sie sind die natürliche Warnfunktion des Körpers. Tut Ihnen etwas weh, ist das körperliche System an einer Stelle aus dem Gleichgewicht geraten, was sich wie bei einem Domino-Effekt ausbreitet. Der menschliche Körper arbeitet wie ein funktionierendes Uhrwerk. Selbst geringfügiger Verschleiß oder minimale Fremdkörper bringen die Harmonie zum Erliegen.

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Oftmals scheint es, dass sich Schmerzen erst dann zeigen, wenn das Symptom bereits aufgetreten ist. Das liegt am Reaktionsweg, der über die Nervenzellen und das Rückenmark bis zum Gehirn verläuft und von dort eine Reaktion initiiert, die zum Ursprungsort der Schmerzen zurückkehren und eine Handlung bewirken muss. Als Beispiel sei das Kind genannt, das mit seinen Händen auf die heiße Herdplatte greift. Blitzschnell melden die Hautzellen, dass sich die Hand in Gefahr befindet und von der Platte zurückgezogen werden muss. Trotzdem werden sich in den meisten Fällen Brandblasen bilden, weil der Übertragungs- und Reaktionsweg Zeit brauchen. In diesem Fall sorgen die Schmerzen dafür, dass der Körper aus einer gefährlichen Situation gebracht wird.

Einflüsse, die über die Haut erfahren werden, nehmen Sie sofort als Kälte, Wärme oder eben Schmerzen wahr. Bei den inneren Organen und dem Gefäßsystem verhält es sich anders. Hier sind Schmerzen erst zu spüren, wenn Organe in ihrer Funktionsfähigkeit stark eingeschränkt sind und nachfolgende Abläufe ebenfalls gestört werden. Beispielsweise sorgt ein Vitamin- und Mineralstoffmangel dafür, dass Zellen in der Haut, den Organen oder in der Blutbahn nicht mehr die Arbeit tun können, die sie in einem gesunden Organismus ausführen würden. Schmerz ist hierbei ein Warnsignal, dass etwas verkehrt läuft und behoben werden sollte. Dabei sollte es nicht nur darum gehen, das Symptom zu behandeln. Nur das Entfernen der Ursache kann in Verbindung mit dem Ausheilen der Symptome das physische Gleichgewicht wiederherstellen.


Was sind chronische Schmerzen

Gibt es Fehlfunktionen im Körper, die mit den entsprechenden Symptomen und Schmerzen mehr als drei Monate anhalten, wird von chronischen Schmerzen gesprochen. Denken Sie beispielsweise an Kopfschmerzen, die sich bei vielen Schmerzpatientinnen und Schmerzpatienten bis zur Migräne steigern können, heftige Schmerzen verursachen und eine Schmerztherapie erfordern. Die meisten Menschen werden in ihrem Leben von Kopfschmerzen heimgesucht. Oftmals in Druck- und Stresssituationen. Dann gibt es Auslöser im Inneren oder in der Umwelt, auf die die Patientin oder der Patient mit abwehrenden Gedanken reagiert und damit die Schmerzreize verstärkt. Gibt es ungelöste Themen im Leben dieses Menschen, werden die psychisch bedingten Kopfschmerzen so lange anhalten, wie sich die auslösende Situation wiederholt. Sie werden chronisch und im Schmerzgedächtnis gespeichert, weil die oder der Betroffene immer stärker versucht, die Auslöser zu vermeiden. Dies führt in weiterer Folge zu zusätzlicher Anspannung, Widerstand und noch mehr auslösenden Reizen.

Parallel dazu können Kopfschmerzen bei raumfordernden Prozessen auftreten, wie es der Fall bei Tumoren im Gehirn ist. Hier gibt es eine physische Ursache, die dauerhafte Schmerzreize aufruft. Lässt sich der Tumor nicht entfernen, werden die Kopfschmerzen ebenfalls chronisch. Der Schmerz ist dauerhafter Natur und weist auf einen Zustand hin, der für den Körper unnormal und inakzeptabel ist. Die meisten Menschen sind von Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne sowie Gelenkschmerzen betroffen, die ein chronisches - also dauerhaft vorhandenes - Stadium angenommen haben.

Chronische Schmerzen finden sich vorwiegend bei älteren Patientinnen und Patienten und stehen in Zusammenhang mit altersbedingten Verschleißerscheinungen. Doch der Personenkreis chronisch Erkrankter wird immer jünger. Multiple Sklerose, Neurodermitis oder Störungen in der Arbeitsweise des Gehirns treten bereits bei jungen Menschen oder auch Kindern auf. Bereits im Grundschulalter erkranken immer mehr Kinder an Diabetes und müssen täglich Insulin spritzen, um den Blutzucker möglichst gut im Gleichgewicht zu halten. Bei vielen chronischen Schmerzerkrankungen treten Schäden ein, die sich nur schwer oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr umkehren lassen. Deshalb ist es sehr wichtig, jede Erkrankung komplett auszukurieren und zu behandeln, damit sie nicht zu einer chronischen Belastung wird.


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Welche Arten von chronischen Schmerzen gibt es?

Werden akute Schmerzen, die aufgrund einer Verletzung oder stresserfüllten Situationen entstehen, nicht korrekt behandelt, können sich diese in chronische Schmerzen verwandeln. Wächst ein Knochenbruch beispielsweise durch falsches Schienen nicht so zusammen, wie die Natur es vorgesehen hat, werden dadurch chronische Schmerzen entstehen.

Auch der Bewegungs- und Stützapparat des Menschen ist davon betroffen. Zu wenig Bewegung und falsche Sitzhaltungen tragen dazu bei, dass sich die Muskeln verkürzen und dadurch dauerhaft Schmerzsignale ausgelöst werden. Nervenschmerzen zählen ebenfalls zu den chronischen Krankheitsbildern. Sie werden durch Operationen, Verletzungen, Krebsleiden oder Stoffwechselerkrankungen hervorgerufen und können Symptome im gesamten Körper bewirken.

Einige bekannte chronische Schmerzerkrankungen im Überblick:

  • Rückenprobleme
  • Fibromyalgie-Syndrom
  • Komplexes Regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
  • Migräne
  • Erkrankungen der Gelenke/ rheumatische Beschwerden
  • Leitsymptome für eine psychische Erkrankung
  • Gefäßerkrankungen
  • Tumore
  • Verletzungen am Rückenmark

Auch Entzündungen, die nicht ausheilen, können chronische Schmerzen bewirken. Beispielsweise Zahnfüllungen, die der Körper als Fremdkörper betrachtet und loswerden möchte. Allergene Substanzen stehen mittlerweile an oberster Stelle, wenn es um die Entstehung chronischer Atemwegsbeschwerden und Reaktionen der Haut geht.

Bleibt etwas, das anfangs eine akute Warnung des Körpers war, dauerhaft erhalten, wird der gesamte Organismus auf lange Sicht geschädigt. Es entwickelt sich eine Schmerzspirale, die sich verselbstständigt.


Vom akuten zum chronischen Schmerz

Das Wort "akut" bezeichnet einen Krankheitszustand, der gerade eingetreten ist. Die Erkältung beginnt plötzlich mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen. Völlig überraschend treten Rückenschmerzen auf, nachdem der Betreffende einen Nachmittag lang schwere körperlich Arbeit verrichtet hat. Ein Beinbruch ist ebenso ein akutes Geschehen wie Verbrennungen,. Es gibt einen Auslöser, der zu einer Schmerzwahrnehmung führt. Diese klingt ab, das Immunsystem setzt zur Heilung an und alles ist wieder in Ordnung.

Chronisch wird dieser Vorgang, wenn es nicht zur abschließenden Heilung kommt. Kann das Immunsystem nicht alle Krankheitserreger beseitigen, bleiben diese Reparaturversuche dauerhaft erhalten. Die Entzündung (der Versuch des Körpers, Fremdkörper aus dem Organismus zu entfernen) kann nicht abgeschlossen werden und es tritt keine Heilung ein. Der akute Zustand, in dem alle Reparaturversuche nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, verwandelt sich in einen chronischen Zustand. Da die Funktion der Organe oder Muskeln beeinträchtigt bleibt, können sich die Schmerzen nicht auflösen und entwickeln sich zu einem chronischen Schmerzzustand. Jetzt hat der Schmerz seine eigentliche Aufgabe verloren. Statt zu warnen und den Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass dieser mit einem konkreten Fehlverhalten aufhören und sein Leben verändern sollte, werden die warnenden Schmerzsignale selbst zum Objekt. Hier ist eine Schmerztherapie nötig, um die Schmerzpatientin oder den Schmerzpatienten an die Ursache der Probleme zu führen.

Der dauerhaft anhaltende Schmerz wird als Störung empfunden, gegen die etwas unternommen werden muss. Die Schmerzen strahlen in den gesamten Körper aus und werden von der Schulmedizin vielfach mit Schmerzmitteln behandelt. Das lindert in vielen Fällen ein akutes Schmerzgeschehen. Solange die Ursache jedoch bestehen bleibt, können Entzündungen und Beschwerden nicht vollständig abheilen. Diese Tatsache ist leicht nachzuvollziehen. Beispielsweise würden Sie eine Schürfwunde am Bein zuerst mit Wasser reinigen, bevor sie diese steril abdecken und verbinden. Verbleiben Schmutzpartikel in der Wunde, könnte sich diese entzünden und eitern. Also schaffen Sie alle Voraussetzungen, damit die Heilung beginnen kann.

Sind die Schmerzreize chronischer Natur, verhindern bestimmte Umstände eine völlige Heilung. Bei allergischen Reaktionen müssten Sie Ihr gewohntes Umfeld verlassen und herausfinden, worauf Sie allergisch reagieren. Bleibt das Allergen bestehen, werden auch Schmerzerkrankungen wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder neurologische Probleme weiterhin zu Ihrem Leben gehören.


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Psychologische und medizinische Schmerzbehandlung

Eine erfolgreiche Schmerztherapie setzt bei der gegenwärtigen Situation der Patientin oder des Patienten an und betrachtet die körperliche und die psychische Ebene. Beide Komponenten sind eng miteinander verknüpft, wie die Wissenschaft in den letzten Jahren herausgefunden hat, da . unsere Gedanken und Gefühle auf das chemische Gleichgewicht des Körpers wirken. Bei freudiger Erregung schüttet das Gehirn Glückshormone aus, die den physischen Körper in seiner Tätigkeit harmonisch unterstützen.

Wut, Angst, Frustration und auch Neid bewirken jedoch das Gegenteil. In diesen Fällen werden Stresshormone ausgeschüttet, die den Menschen in einen Flucht- und Kampfmodus versetzen. Heute regeln wir unsere Angelegenheiten weitgehend auf andere Weise, sodass der Fluchtmodus nur selten gebraucht wird. Bleiben Ängste und Wut bestehen, sodass der Körper langfristig mit Stresshormonen überschwemmt wird, beeinträchtigt das alle anderen Funktionen.


Physische Schmerztherapie

Schlägt sich ein Kind die Knie auf, ist eine Umarmung der Mutter die beste Therapie. Im Erwachsenenalter kommen Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder physische Hilfsmittel ins Spiel. Bei einem Bruch wird der Körperteil ruhig gestellt und der Knochen gerichtet. In diesem Fall setzen Medikamente die Wahrnehmung der Schmerzen herab.

Mangelzustände bei der Mineralstoffversorgung machen sich beispielsweise durch ein Kribbeln oder chronische Schmerzen in den Beinen bemerkbar. In diesen Fällen wird der Magnesiumspiegel geprüft. Liegt hier ein Defizit vor, kann eine erhöhte Gabe von Magnesium den Mineralstoffspiegel ausgleichen und die Schmerzen beseitigen. Die Muskeln sind auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Magnesium und Kalzium angewiesen, um den Körper anzuspannen und zu entspannen. Bei einem Ungleichgewicht der beiden Gegenspieler kommt es zu Muskelverspannungen und -zerrungen. Außerdem stellen sich Zahnprobleme ein, denn der Körper versucht unter allen Umständen, das chemische Gleichgewicht zu wahren. Bei einem Mangel an Magnesium wird er das Kalzium erhöhen, das er aus den Knochen und vorrangig aus den Zähnen abbaut.

Nach Unfällen müssen die traumatisierten Gliedmaßen sich erst wieder an ihre Funktionalität gewöhnen. Auch dabei kann eine Schmerztherapie notwendig sein. Nach einem Beinbruch müssen die Muskeln erneut aufgebaut werden, was Zeit dauern und schmerzhaft sein kann. Medikamente und Physiotherapie helfen dabei, die volle Beweglichkeit zu erlangen und dem Körper auch auf der psychischen Ebene seine volle Leistungsfähigkeit zuzusprechen. Anders verhält es sich bei Schmerzpatienten, die sich aufgrund einer Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehen müssen. Hier sorgen Medikamente und Naturheilverfahren wie Akupunktur, Hypnose oder das Verständnis der ayurvedischen Lebensweise für die Annahme des Prozesses und die Linderung der auftretenden Begleiterscheinungen.


Psychische Schmerztherapie

Unter der multimodalen Schmerztherapie versteht man eine Sonderform der konservativen Therapie. Neben den Verfahren, die für die konservative Behandlung typisch sind, umfasst die multimodale Schmerztherapie auch eine seelische Komponente, die in hohem Maße am Schmerzempfinden beteiligt ist. Wie der Name verrät, werden bei der multimodalen Therapie mehrere Ansätze verfolgt. Es kommen körperliche ebenso wie psychologische und psychotherapeutische Verfahren zum Einsatz. Das Zusammenspiel zwischen den Therapieformen führt dazu, dass das Therapieziel schneller erreicht werden kann. Bereits nach kurzer Zeit lässt sich eine deutliche Verbesserung der Gesundheit feststellen. Der Körper soll dazu angeregt werden, sich selbst zu heilen. Daher liegt der Schwerpunkt auf nicht-medikamentösen Therapieverfahren und ergänzenden psychologischen Maßnahmen. Patientinnen und Patienten sollen Selbsthilfestrategien erlernen, um im Alltag mit ihrer Krankheit umgehen zu können. Für viele Betroffene sind Schmerzen auch eine seelische Belastung. Sie können die Person im Alltagsleben stark einschränken und viele Aktivitäten unmöglich machen. Eine passende Therapie erleichtert den Umgang mit den Schmerzen. Am häufigsten kommt in diesem Zusammenhang die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) zum Einsatz. Betroffene erfahren, wie sie Ängste und unnötige Gedanken abbauen können, die der eigentlichen Besserung im Wege stehen. Viele Patientinnen und Patienten befürchten, ihre Erkrankung mit Bewegung noch schlimmer zu machen. Diese Ängste erreichen jedoch eher das Gegenteil: Bewegung ist in den meisten Fällen gesundheitsfördernd und somit auch erwünscht. In der kognitiven Verhaltenstherapie lernen Sie, negative Gedanken zu erkennen und zu verändern.


Fazit

Schmerzen zeigen an, dass wir den Körper falsch behandeln und unseren Weg korrigieren müssen. Sei es hinsichtlich der Ernährung, durch mehr Bewegung oder ein Stressmanagement, das unsere Gefühle harmonisiert. Chronische Schmerzen sorgen dafür, dass die Lebensqualität sinkt, denn die gesamte Wahrnehmung kreist nur noch um die fühlbaren Schmerzen.

Dadurch entsteht ein Kreislauf, aus dem der Betroffene nur schwer entkommt. Die Angst vor den Schmerzen sorgt für ein intensiveres Schmerzempfinden, sodass sich die Schmerzpatientin oder der Schmerzpatient in einer Spirale befindet. Hier braucht es eine individuelle Schmerztherapie, um möglichst bis zur Ursache des Problems vorzudringen. Ist aufgrund von Organschädigungen eine Behebung des Schmerzes nicht möglich, können Therapieformen zumindest für Erleichterung und ein sinkendes Schmerzniveau sorgen.

FAQ

Gibt es eine bestimmte Schmerztherapie , die chronische Schmerzen zum Abklingen bringt?

Jeder Mensch ist individuell und da die eigene Gedankenwelt starken Einfluss auf den menschlichen Körper ausübt, braucht es einen individuellen Weg, um Schmerzsignale zu deuten und zu heilen. Eine multimodale Schmerztherapie versucht die Formen der Schmerztherapie miteinander zu kombinieren, die den Menschen auf allen Ebenen ansprechen. Dabei müssen das Gehirn, das Rückenmark zur Weiterleitung von Reizen und die Psyche der Patientin oder des Patienten stimuliert werden, um chronische Schmerzen auf allen Ebenen zu heilen. Deshalb gibt es keine "richtige" Heilweise für chronische Schmerzen. Die Patientin oder der Patient wird durch Physiotherapie gesund, ein anderer braucht Wärmebehandlungen gekoppelt mit Psychotherapie und einer Reflexzonenbehandlung.

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