Die gestiegene Lebenserwartung in Deutschland führt dazu, dass immer mehr Menschen unter degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden. Die Spinalkanalstenose ist eine solche degenerative Erkrankung und zählt zu den häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen. Die Spinalkanalverengung kann angeboren sein, aber auch erst im späteren Leben erworben werden. Am häufigsten tritt sie an der Lendenwirbelsäule auf, doch können auch Hals- oder Brustwirbelsäule betroffen sein. Nur selten ist eine Operation zur Behandlung der Erkrankung erforderlich, da häufig bereits mit der konservativen Behandlung gute Erfolge erzielt werden. Physiotherapie, Rückenschule und Schmerztherapie werden in einem modularen Therapiekonzept häufig miteinander kombiniert.
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Bei einer Spinalkanalstenose ist der Spinalkanal (Wirbelkanal) verengt. Durch diesen Kanal verläuft das Rückenmark mit seinen Nerven und Blutgefäßen. Zumeist handelt es sich um eine Verschleißerkrankung, weshalb ältere Menschen häufiger betroffen sind. Der Wirbelkanal wird beeinträchtigt, wenn die Wirbelsäule altert oder verschleißt. Die Verengung kann in seltenen Fällen auch angeboren sein.
Am häufigsten tritt die Verengung an der Lendenwirbelsäule auf (lumbale spinale Stenose). Die Zahl der Erkrankungen steigt mit zunehmendem Alter. Seltener ist die Stenose an Halswirbelsäule (zervikale spinale Stenose) oder Brustwirbelsäule (thorakale spinale Stenose).
Abhängig von der Ausprägung kann die Erkrankung grundsätzlich in zwei Schweregrade eingeteilt werden, die der Arzt mit bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie messen kann:
Die Verengung muss nicht immer Spinalkanalstenose Symptome verursachen. Es kommt darauf an, ob Nerven eingeengt sind, was schon der Fall sein kann, wenn der Spinalkanal nur geringfügig verengt ist. So kann eine Spinalkanalstenose Treppensteigen mitunter nicht erschweren, aber Schmerzen in Rücken und Beinen verursachen.
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Die Spinalkanalstenose ist eine Verschleißerkrankung der Wirbelsäule, bei der drei Hauptursachen unterschieden werden. Diese Hauptursachen treten häufig gemeinsam auf und können sich gegenseitig bedingen:
Diskogene Ursache
Die zwischen den Wirbelkörpern befindlichen Bandscheiben verlieren im Laufe der Zeit an Flüssigkeit und werden flacher. Sie können Druck schlechter abfedern, was zu einer stärkeren Belastung der Wirbelkörper führt. Die Folgen sind eine Einengung des Spinalkanals und ein Verschleiß der Wirbelkörper. Die Einengung kann durch verschleißbedingte knöcherne Anbauten der Wirbelkörper weiter fortschreiten.
Knöcherne Ursache
Die Facettengelenke werden durch den Höhenverlust der Bandscheibe mechanisch überlastet. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Spondylarthrose, einer Verschleißerkrankung der Gelenkknorpel, sowie einer Hypertrophie (Vergrößerung) der Zwischenwirbelgelenke. Die Verengung wird dadurch verstärkt.
Ligamentäre Ursache
Die Höhenminderung der Bandscheiben führt zu einer Annäherung der Wirbelbögen. Die Bänder erschlaffen in der Folge und machen das Wirbelsäulengefüge instabil. Die Wirbelkörper können sich gegeneinander verschieben und zu einer Verengung führen.
Darüber hinaus kann die Spinalkanalstenose noch weitere Ursachen haben, die jedoch seltener sind:
Risikofaktoren für eine Spinalkanalstenose sind kaum bekannt. Als wichtiger Risikofaktor gilt jedoch eine von Geburt an vorhandene Einengung des Wirbelkanals. Weitere Risikofaktoren sind
Die Wirbelsäule wird durch gutes Training und die richtige Bewegung stabilisiert. Bewegung kann dazu beitragen, dass die Spinalkanalstenose Symptome nur gering ausfallen oder gar keine Symptome auftreten. So muss die Spinalkanalstenose Treppensteigen nicht erschweren. Kann eine instabile Wirbelsäule nicht durch die Muskulatur gestützt werden, bilden sich zur Stabilisierung des Rückgrats an den Wirbelkörpern neue Knochenstrukturen (Osteophyten). Sie können die Spinalkanalverengung nicht nur verschlimmern, sondern auch verursachen.
Tritt die Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule auf, muss sie nicht immer Beschwerden verursachen. Erst dann, wenn Nerven und Blutgefäße durch einen stark verengten Spinalkanal zusammengepresst werden, zeigen sich die typischen Spinalkanalstenose Symptome. Die Beschwerden können sich bei den Patienten unterschiedlich stark zeigen, abhängig von der Körperhaltung, der körperlichen Belastung und dem Schweregrad der Erkrankung.
Die Spinalkanalstenose Symptome sind zu Beginn der Erkrankung nicht immer charakteristisch:
Mit dem Fortschreiten der Erkrankung treten stärkere und spezifische Spinalkanalstenose Symptome auf:
Wird der Rumpf nach vorn gebeugt, beispielsweise beim Sitzen oder Fahrradfahren, können sich die Beschwerden bessern. So muss die Spinalkanalstenose Treppensteigen nicht immer erschweren, sondern die Beschwerden sind dann mitunter nicht zu spüren.
Die Beschwerden treten meist nicht akut auf, da sich die Spinalkanalstenose in der Regel im Laufe der Jahre entwickelt. Die Symptomatik bahnt sich oft erst langsam an. Ein typischer Hinweis auf die Erkrankung ist eine eingeschränkte Gehstrecke aufgrund der Schmerzen.
Ein seltenes Symptom ist das Querschnittssyndrom, bei dem beide Beine gelähmt sind und Probleme beim Stuhlgang sowie beim Wasserlassen auftreten.
Tritt die Spinalkanalverengung nicht in der Lendenwirbelsäule, sondern in der Halswirbelsäule auf, kommt es zu Nackenschmerzen. Die Schmerzen können in beide Arme ausstrahlen. Auch bei der zervikalen spinalen Stenose kann es mit der Zeit zu Gefühlsstörungen in den Beinen und zu Blasen- sowie Mastdarmproblemen kommen.
Eine gezielte Vorbeugung einer Spinalkanalstenose ist kaum möglich. Ein Verhalten, das die Gesundheit des Rückens fördert, kann jedoch der Verschleißerscheinung entgegenwirken. Ausgleichende Bewegung wie Sport oder Rückengymnastik kann ebenso vorbeugend wirken wie die richtige Körperhaltung bei körperlichen Tätigkeiten wie Heben oder Tragen.
Da Schilderungen des Patienten oft erste Hinweise auf eine Verengung des Spinalkanals liefern, führt der Arzt zuerst ein Anamnesegespräch. Er befragt den Patienten zu Beschwerden und zu bekannten Erkrankungen, beispielsweise Bandscheibenvorfall, Arthrose oder Osteoporose. An die Anamnese schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Um festzustellen, ob Spinalkanalstenose Symptome auftreten, muss der Patient den Oberkörper weit nach hinten beugen. Anschließend muss er den Rumpf nach vorn beugen, um festzustellen, ob die Schmerzen dann verschwinden.
Um andere Krankheitsbilder wie eine Myelopathie oder Polyneuropathie auszuschließen, kann der Arzt eine elektrophysiologische Messung durchführen. Mit der Elektromyographie oder evozierten Potenzialen kann der Arzt die Funktionen der Nerven beurteilen.
Verschiedene bildgebende Verfahren zur Diagnose
Eine wichtige Rolle bei der Diagnose einer Spinalkanalverengung spielen bildgebende Verfahren. Die Kernspintomographie oder Magnetresonanztomographie (MRT) wird ohne Kontrastmittel durchgeführt. Diese Untersuchung liefert eine detaillierte Darstellung von Nerven, Blutgefäßen, Bandscheiben und anderen Strukturen in Schichtaufnahmen.
Eine Alternative zur Kernspintomographie ist die Computertomographie, die mit Kontrastmittel durchgeführt wird. Der Nachteil dieser Untersuchung besteht in der Strahlenbelastung für den Patienten. Wird bei den bildgebenden Untersuchungen ein verengter Wirbelkanal festgestellt, muss er nicht immer zu Beschwerden führen.
Das Röntgen ist ein weiteres bildgebendes Verfahren, das ergänzend zur Kernpintomographie durchgeführt werden kann. Die Wirbelsäule wird im Stehen und in verschiedenen Körperhaltungen geröngt.
Ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich, um eine Spinalkanalstenose festzustellen, kann der Arzt eine Myelographie durchführen. Dabei handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, das jedoch invasiv ist. Dieses Verfahren wird nur dann angewendet, wenn die Befunde der Kernspintomographie unklar sind oder wenn aufgrund metallischer Implantate in der Wirbelsäule oder eines Herzschrittmachers keine Kernpintomographie möglich ist. Dem Patienten wird mit einer Hohlnadel zwischen zwei Wirbelkörpern Liquor aus dem Spinalkanal entnommen. Anschließend wird ein jodhaltiges Kontrastmittel in den Spinalkanal gespritzt. Der Arzt kann nun eine Computertomographie vornehmen, um eine Spinalkanalstenose festzustellen.
Wurde eine Spinalkanalverengung diagnostiziert, befürchten viele Patienten eine Operation. Sie ist jedoch nicht immer notwendig, da verschiedene konservative Therapien vielversprechend sind. Nur dann, wenn die konservativen Therapien, die häufig in Kombination miteinander angewendet werden, nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist eine Operation erforderlich. Für die Behandlung kommen auch alternative Heilmethoden in Frage.
Mindestens zwölf Wochen lang sollte eine konservative Therapie durchgeführt werden, bevor letztendlich eine Operation erfolgt. Ziel der konservativen Therapie ist die Vermeidung einer Operation. Eine Operation ist notwendig, wenn wichtige Nerven ausfallen und die Gefahr einer Lähmung besteht. Mit einer Operation wird der Wirbelkanal dort entlastet, wo das Rückenmark gequetscht wird. Für die Operation kommen verschiedene Methoden in Frage:
Der Arzt entscheidet, welche Operationsmethode im individuellen Fall am besten geeignet ist. Alle drei Methoden können mikrochirurgisch oder minimalinvasiv durchgeführt werden. Große Schnitte sind für die Operation zumeist nicht notwendig.
Bei einer Operation einer Spinalkanalstenose besteht das Risiko, dass Nerven verletzt werden oder Rückenmarksflüssigkeit austritt. Der Arzt muss vor der Operation gemeinsam mit dem Patienten sorgfältig das Verhältnis von Risiko und Nutzen abwägen.
Nach der Operation ist eine Nachsorge erforderlich. Der Patient muss sich mindestens sechs Wochen lang schonen und darf keine schweren körperlichen Tätigkeiten ausführen. An die Operation schließt sich zumeist eine stationäre Rehabilitation oder eine ambulante Physiotherapie an.
Im Mittelpunkt der konservativen Behandlung einer Spinalkanalstenose steht die medikamentöse Therapie. Sie dient zur Linderung der Schmerzen und wird abhängig von der Intensität der Beschwerden mit verschiedenen Medikamenten durchgeführt:
Da Schmerzmittel bei längerer Anwendung häufig die Magenschleimhaut reizen, verordnet der Arzt zusätzlich mitunter Protonenpumpenhemmer. Diese Medikamente schränken die Magensäureproduktion des Körpers ein. Bei chronischen Schmerzen kann der Arzt leichte Antidepressiva mit geringer Dosierung verordnen. Sie wirken auf der Ebene der Neurotransmitter. Muskelentspannende Medikamente können ebenfalls die Beschwerden bei einer Spinalkanalstenose lindern. Eine hochdosierte Kortisonbehandlung ist bei starken Schmerzen möglich. Kortison führt zur Abschwellung der Weichteile, die den Spinalkanal einengen.
Medikamente müssen nicht immer oral als Tabletten oder Kapseln eingenommen werden. Eine Injektionstherapie mit Spritzen bringt die Medikamente gezielt dorthin, wo die Spinalkanalverengung auftritt. Sie wird vor allem bei stark entzündeten Nervenwurzeln vorgenommen. Kortison kann mit Schmerzmitteln kombiniert injiziert werden. Die Beschwerden werden gelindert und die Entzündung bekämpft.
Eine Spinalkanalstenose kann in vielen Fällen mit einer konservativen Therapie gut behandelt werden. Neben der medikamentösen Therapie lassen sich bei einem modularen Therapiekonzept verschiedene konservative Behandlungsmethoden miteinander kombinieren.
Die Physiotherapie ist häufig die erste Möglichkeit der Behandlung einer Spinalkanalstenose. Der Arzt entscheidet abhängig von der Ausprägung der Stenose und von den Beschwerden, welche physiotherapeutische Behandlung am besten geeignet ist. Das können
Alternative Heilmethoden können die Schmerzen bei einer Spinalkanalverengung lindern. Wichtige alternative Behandlungsmöglichkeiten sind Akupunktur, Homöopathie und Axomera-Therapie. Bei der Axomera-Therapie wird ein bioelektrisches Feld erzeugt, um die Entzündungen zu hemmen und die Zellen dorthin zu steuern, wo sie gebraucht werden.
Nach wissenschaftlich-schulmedizinischen Kriterien ist die Wirkung der alternativen Heilmethoden bislang nicht belegbar. Allerdings berichten viele Patienten von einer Linderung der Beschwerden durch alternative Heilverfahren.
In der Privatklinik Jägerberg am Tegernsee kann eine Spinalkanalstenose sehr gut behandelt werden. Die Privatklinik Jägerberg verfolgt einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, bei dem sanfte schulmedizinische Behandlungen mit alternativen Heilmethoden kombiniert werden. Bevor eine Behandlung erfolgt, wird mit Hightech-Diagnostik festgestellt, ob eine Stenose des Spinalkanals vorliegt und wie stark sie ausgeprägt ist.
Die ganzheitliche Behandlung reicht von schonenden Hightech-Verfahren über klassische Ansätze der Schulmedizin bis hin zu alternativen Methoden. Um die Behandlung für den Patienten so schonend und angenehm wie möglich zu gestalten, haben die schonenden Behandlungsverfahren den Vorrang. Die Kombination der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in der Privatklinik Jägerberg am Tegernsee schafft optimale Bedingungen für die Linderung der Beschwerden. Zur Behandlung einer Spinalkanalverengung eignen sich vor allem
In diesem Fall ist eine Zweitmeinung wichtig. Eine Operation kommt nur dann in Frage, wenn die konservative Behandlung keine Erfolge bringt. Da sie mit einem Risiko verbunden ist, sollten zuerst verschiedene Möglichkeiten der konservativen Therapie miteinander kombiniert werden.
Welche Medikamente zur Behandlung einer Spinalkanalverengung verordnet werden, hängt davon ab, wie stark die Schmerzen auftreten. Zumeist werden Schmerzmittel verordnet. Zusätzlich kann der Arzt Antidepressiva verordnen. Bei einer Injektionstherapie wird Kortison mit Schmerzmitteln kombiniert gespritzt.
Alternative Heilmethoden sind sinnvoll, um die konservative Behandlung zu unterstützen. Hier kommen Akupunktur, Axomera-Therapie und Homöopathie in Frage.