Als Fachklinik für verschiedene medizinische Fachbereiche ist es wichtig, dass unsere PatientInnen nach den neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Standards versorgt und behandelt werden. Die Behandlung umfasst, bei entsprechender medizinischer Indikation, auch die Radiofrequenzbehandlung. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle diese Form der Therapie, ihre Indikation und den Ablauf der therapeutischen Sitzungen aufzeigen.
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Bei der Radiofrequenztherapie handelt es sich um eine therapeutische Maßnahme, welche durch den Einsatz von Hitzereizen unter anderem die Schmerzweiterleitung von Nerven erlaubt. Die in den Körper eingebrachten Thermosonden erzeugen für einen kurzen Zeitraum einen Hitzereiz, welcher die elektrische Leitfähigkeit des angesprochenen Nervs unterbricht. Somit wird die Schmerzweiterleitung über diesen Nerv ausgeschaltet. Das ganze Verfahren findet unter Lokalanästhesie statt, wobei die Platzierung der Thermosonden bei diesem Verfahren über bildgebende Verfahren kontrolliert wird. So lässt sich meist innerhalb kürzester Zeit eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes erreichen. Die im Verfahren unterbrochenen Nerven sind weder für das Gefühlsempfinden im betroffenen Bereich, noch für die Agilität des Bewegungsapparates von Bedeutung. Dies muss im Vorfeld geprüft werden, ehe die Therapie eingeleitet werden darf.
Um die Wirksamkeit der Radiofrequenztherapie zu überprüfen, wird im Vorfeld in der Regel über die Gabe von lokal wirkenden Betäubungsmitteln die Unterbrechung der Nervenbahnen simuliert. Stellt sich unter dieser Simulation eine Verbesserung des Allgemeinzustandes dar und gibt es keine Kontraindikationen, kann die Radiofrequenzbehandlung durchgeführt werden. Bei der Radiofrequenztherapie in der Orthopädie werden für den Test und die eigentliche Behandlung in der Regel zwei Behandlungseinheiten veranschlagt.
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Diese Art der Therapie arbeitet mit Radiowellen. Diese können unterschiedliche Frequenzen aufweisen und somit verschiedene Effekte auslösen. Die in der Radiofrequenztherapie eingesetzte Temperatursonde sendet in einem kleinen Bereich Schallwellen aus. Diese Radiofrequenzen sorgen für die Schwingung der Wassermoleküle im Körpergeweben. Diese Schwingungen sorgen für eine Erwärmung beziehungsweise eine Erhitzung des umliegenden Gewebes. Aufgrund der Größe der Sonde und der feinen Einstellung von Frequenz und Energielevel kann eine gewünschte Zieltemperatur problemlos und zielgenau erreicht werden. Somit kommt es zu einer Störung der Nervenzellen, ohne das umliegende Gewebe dauerhaft zu beschädigen.
Diese Form der Behandlung wird aktuell bei zwei typischen Symptomen eingesetzt. Zum einen bei chronischen Schmerzen, welche durch Schäden an der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule verursacht werden. In der Regel handelt es sich hierbei um Schäden an den Facettengelenken, welche gemeinsam mit den Bandscheiben die Wirbelkörper miteinander verbinden. Im Laufe des Lebens und abhängig von der eigenen Beweglichkeit kommt es zu Verschleißerscheinungen in diesen Bereichen. Dies kann unter anderem zu chronischen Entzündungen führen, welche Schmerzen auslösen können. In diesen Fällen kann die Radiofrequenztherapie zielführend eingesetzt werden.
Zum anderen kann die Therapie auch zur Behandlung von Krampfadern eingesetzt werden, da diese sich durch diese Therapieform sichtbar zurückbilden lassen. In beiden Fällen geht dieser Therapieform in der Regel eine umfangreichere konventionelle Behandlung voraus. Der Aufwand für die Radiofrequenztherapie muss immer in Relation zu den vorhandenen Schmerzen und den fehlenden alternativen Behandlungsmöglichkeiten stehen. Die Radiofrequenzbehandlung ist allerdings als Alternative zur klassischen Operation von Krampfadern ein empfohlenes und deutlich schonenderes Verfahren, welches von Behandlern und Patienten gleichermaßen geschätzt wird.
Eine dritte Anwendung der Radiofrequenzbehandlung findet sich im Bereich der ästhetischen Behandlung. Hier wird die Therapie vor allem zur Hautstraffung eingesetzt und kann auch in diesem Bereich enorme Erfolge erzielen. Medizinisch notwendig sind diese Behandlungen allerdings nicht und sollen aus diesem Grund im weiteren Verlauf hier kein Thema mehr sein.
Die eingesetzte Thermosonde erreicht bei diesem Verfahren eine Temperatur zwischen 70 und 90 Grad Celsius über eine Dauer von 70 bis 80 Sekunden. Da dies schmerzhaft sein könnte, wird das Verfahren ausschließlich unter lokaler Betäubung durchgeführt. Für die Patienten ist das Verfahren weder schmerzhaft noch unangenehm. In der Regel wird außer einem leichten Druckgefühl nichts empfunden. Allerdings stellen die meisten Patienten direkt nach der Behandlung eine deutliche Verbesserung des allgemeinen Schmerzempfindens fest, da die Therapie die Schmerzweiterleitung durch die Nerven erfolgreich unterbunden hat. Wer unter chronischen Kreuz- und Rückenschmerzen leidet, für den ist das Ergebnis der Therapie meist wie eine Offenbarung. Der kurzfristige Druck bei der Positionierung der Hohlnadeln spielt im direkten Vergleich keine relevante Rolle. Grundsätzlich können auch schmerzempfindliche Patienten problemlos die Radiofrequenztherapie in Anspruch nehmen. Sollte es im Verlauf der Therapie selbst zu einem Schmerzempfinden kommen, kann der Bereich einfach und mit wenig Aufwand stärker betäubt werden. Eine direkte Absprache mit dem behandelnden Arzt sollte hier alle Probleme lösen können.
Im Regelfall dauert eine Behandlung rund 60 Minuten pro Termin. Diese Zeit ist notwendig, damit alle Schritte in Ruhe und mit der notwendigen Sorgfalt vorgenommen werden müssen. Vor allem die röntgenologische Kontrolle des richtigen Sitzes der Temperatursonden ist von entscheidender Bedeutung, um den Erfolg der Therapie zu gewährleisten. Es werden in dem Verfahren - je nach Aufwand und Schmerzbereich - eine oder mehrere Hohlnadeln in das zu behandelnde Zielgebiet gesetzt, deren Sitz mit Hilfe des bildgebenden Verfahrens kontrolliert und optimiert werden muss. Erst im Anschluss daran kann die eigentliche Therapie mittels Temperatursonde erfolgen. Hier unterscheidet sich die Radiofrequenztherapie in der Orthopädie deutlich von der Therapieform in der ästhetischen Chirurgie, bei welcher vor allem die oberen Hautschichten mittels Radiofrequenzbehandlung behandelt werden.
In der Orthopädie setzt man die Radiofrequenztherapie immer häufiger bei Patienten mit Rückenschmerzen ein. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass es sich bei dieser Therapieform nicht um ein Wundermittel handelt, sondern dass engmaschig überprüft werden muss, ob diese Behandlungsform überhaupt für den jeweiligen Patienten in Frage kommt. Dabei ist die Radiofrequenztherapie in der Orthopädie meist eines von vielen Werkzeugen und Hilfsmittel, welche ineinandergreifend eingesetzt werden, um die Gesundheit des Patienten zu optimieren.
Kreuzschmerzen sind heute nicht nur die Schmerzform Nummer eins, sondern werden zudem von unserem Lebensstil und der damit einhergehenden, mangelnden Bewegung begünstigt. Ausreichend und gute Bewegung kann viele der Schmerzpatienten in diesem Bereich bereits therapieren. Das große Problem liegt darin, dass viele Menschen aufgrund der mittlerweile chronifizierten und somit anhaltenden Schmerzen nicht in der Lage sind, die Sportübungen so durchzuführen, dass diese auf Dauer den Schmerz minimieren. Hier kann die Radiofrequenztherapie eine wirksame Möglichkeit sein, um den Menschen zur Gesundung zu begleiten. Diese Therapie ist somit kein Allheilmittel, sondern die Grundlage für weitere Behandlungen, um die anhaltenden Schmerzen auf Dauer zu beseitigen. Der Vorteil der Therapie liegt vor allem im Verzicht auf Schmerzmittel, deren Nebenwirkungen bei dauerhafter Medikation ebenfalls nicht zu unterschätzen sind. Die Radiofrequenztherapie an der Wirbelsäule gehört in der heutigen Zeit zu den häufigeren Behandlungen, welche die Grundlage für weitere Therapien ermöglicht.
Wird die Radiofrequenztherapie im Bereich der Orthopädie eingesetzt, sind es in der Regel Rückenschmerzen, welche die Therapie notwendig machen. Ursächlich ist dabei nicht nur der Verschleiß, welcher im Alter grundsätzlich einzurechnen ist, sondern vor allem unser Lebensstil. Die meisten Menschen üben in der heutigen Zeit eine größtenteils sitzende Tätigkeit aus oder müssen auf der Arbeit einseitige Bewegungen ausführen. Die Muskulatur des Rückens kann in solchen Fällen zu schwach oder zu einseitig ausgeprägt sein. Somit kann die Muskulatur nicht mehr die notwendige Stabilisierung bieten, welche unserer Wirbel der Wirbelsäule benötigen. Der Verschleiß wird durch die fehlende Stabilisierung also begünstigt und beschleunigt.
Grundlegend handelt es sich bei der Radiofrequenztherapie um eine Therapie mittels Wärmeübertragung. Die Temperatursonde wird gezielt eingesetzt, um feinste Nervenfasern zu überhitzen und diese somit funktionsunfähig zu machen, ohne für dauerhafte Schäden im Gewebe zu sorgen. Die Temperatur stört die Fähigkeit der Nerven zur Übertragung von elektrischen Signalen. Der Signalweg vom Schmerzauslöser zum Gehirn wird somit gezielt unterbrochen. Da der Schmerz allerdings einen bestimmten Zweck hat, muss die Radiofrequenztherapie in der Orthopädie immer in direktem Zusammenhang mit einer ursächlichen Behandlung der betroffenen Bereiche in Zusammenhang stehen.
Für eine erfolgreiche Radiofrequenztherapie an der Wirbelsäule ist zunächst einmal eine vollständige Diagnostik notwendig. Es werden zu Beginn die den Schmerz auslösenden Wirbel genauer identifiziert. Im Anschluss wird mittels lokaler Anästhesie und bildgebenden Verfahren analysiert, welche Nervenbahnen für die Schmerzweiterleitung und welche für die spinale Beweglichkeit verantwortlich sind. So kann durch ein gezieltes Ausschlussverfahren der Therapiebereich genauer identifiziert werden. Zudem wird während dieser Therapiesitzungen exakt bestimmt, ob überhaupt eine Radiofrequenztherapie in Frage kommt und dem Patienten den Alltag erleichtern kann.
Bei der eigentlichen Radiofrequenzbehandlung wird der zu behandelnde Bereich örtlich ausreichend betäubt, sodass der Patient während der Behandlung keine Schmerzen verspürt. Es werden Hohlnadeln durch den Operateur und mit Unterstützung eines Röntgengeräts genau im Bereich der zu behandelnden Nervenbahnen positioniert. Sind alle Nadeln im Operationsbereich positioniert, kann über diese Nadeln die Sonde in den Körper des Patienten eingebracht werden. Dort werden die Radiofrequenzen genutzt, um eine Temperatur zwischen 70 und 90 Grad Celsius zu erzeugen. Durch die Dauer der Behandlung wird die elektrische Leitfähigkeit der Nervenzellen gestört, sodass keine Schmerzsignale mehr an das Gehirn geschickt werden können. Die Patienten nehmen im Laufe der Behandlung eine deutliche Abschwächung der ansonsten stets präsenten Schmerzreize wahr.
Die Rückmeldung durch den Patienten ist auch bei der Radiofrequenztherapie von entscheidender Bedeutung. Wird in einer Sitzung nicht der gewünschte Grad an Schmerzfreiheit erreicht, kann eine weitere Sitzung notwendig werden. Aufgrund der geringen Größe der betroffenen Nervenzellen kann es häufiger passieren, dass nicht alle Nervenzellen ausreichend identifiziert und erreicht werden können. Durch eine Wiederholung des Vorgangs kann somit nach und nach die gewünschte Schmerzfreiheit erreicht werden.
Die Radiofrequenztherapie bei Krampfadern einzusetzen ist eine sehr gute und naheliegende Lösung, welche allerdings nicht an allen Standorten angeboten wird. Denn auch bei Krampfadern ist eine zielgenaue Behandlung erforderlich. Im Gegensatz zu den früher üblichen Operationen bei Krampfadern handelt es sich bei der Radiofrequenztherapie bei Krampfadern ebenfalls um eine minimalinvasive Behandlung mit sehr hohen Erfolgsaussichten. Unter lokaler Betäubung wird vom Arzt ein winziger Schnitt in die Vene gemacht, über welchen die Sonde in die Vene eingebracht wird. Die Radiofrequenzenergie erhitzt die Vene nun von innen, sodass sich das Gefäß der Vene durch die Temperatur zusammenzieht. Durch die intelligente Steuerung der Sonde durch die verschiedenen bildgebenden Verfahren und die verwendete Technologie wird immer nur so viel Energie an die Sonde abgegeben, wie für das optimale Ergebnis benötigt wird.
Wer sich für die Radiofrequenztherapie bei Krampfadern entscheidet, profitiert unter anderem von folgenden Ergebnissen:
In der Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz, um Ihre Schmerzen zu mildern und für Ihr Wohlbehalten zu sorgen. Dabei ist es wichtig, dass die verschiedenen therapeutischen Maßnahmen mit einer gründlichen Diagnosestellung begründet werden. Wir setzen dabei nicht nur auf die Erfahrung unserer Behandler, sondern setzen im Vorfeld der Radiofrequenztherapie auf verschiedene bildgebende Verfahren, um die Ursachen Ihrer Kreuzschmerzen genauer zu ergründen. Nach Abschluss der erfolgreichen Radiofrequenztherapie in der Orthopädie erstellen wir für Sie zielgenaue Trainingspläne und physiologische Behandlungseinheiten, welche dabei helfen die Rückengesundheit zu verbessern und die Erfolge der Therapie dauerhaft zu festigen. Gemeinsam mit Orthopäden, Physiologen und anderen Behandlern wird das Konzept beständig verbessert und erweitert und für unsere Klienten professionalisiert. Wir möchten, dass Sie nicht nur ohne Schmerzen Ihre Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee verlassen können, sondern auch das Werkzeug in der Hand haben, um solche Schmerzen nicht mehr aufkommen zu lassen.
Leichte bis moderate sportliche Aktivitäten sollten in den ersten zwei Wochen nach der Behandlung vermieden werden. Davon ausgenommen sind physiotherapeutische Einheiten, welche von Experten durchgeführt werden. Diese dürfen bereits zwei Tage nach dem Eingriff unter Vorsicht wieder aufgenommen werden. Der Therapeut sollte dabei über den Eingriff informiert sein. Schwere sportliche Belastungen und auch schwere körperliche Arbeiten sind erst vier Wochen nach dem Eingriff wieder erlaubt.
Die thermische Denervierung der Nerven im Rücken sorgt nicht dafür, dass die Schmerzen einfach verschwinden. Die Nerven, welche die Schmerzen übertragen, können diese Übertragungsleistung nach der Behandlung nicht fortführen. Der Grund für den Schmerz , also die Schäden an der Wirbelsäule, sind weiterhin vorhanden. Diese Therapie hilft Ihnen also nur ohne aktiven Schmerzreiz an der eigenen Rückengesundheit arbeiten zu können und somit dauerhaft den Auslöser des Schmerzes zu umgehen. Es handelt sich bei dieser Therapie nicht um ein Wunderwerkzeug.
Grundsätzlich ist es so, dass es sich bei dieser Therapie um eine einmalige Therapiemethode handelt, welche in der Regel kein zweites Mal genutzt werden muss. Zumindest dann nicht, wenn der Patient im Anschluss an die Behandlung die Therapie der ursächlichen Rückenleiden in Anspruch nimmt. Wird der Auslöser der Schmerzen nicht behandelt, kann es zu einem Wiederaufflammen der Schmerzen kommen, da der Körper weitere Nervenfasern einsetzen kann. In einem solchen Fall kann es notwendig sein, die Behandlung zu wiederholen. Ratsam oder notwendig ist dies allerdings nicht.
Likar, R. Evidenz der Radiofrequenzdenervierung. Schmerz 35, 284 (2021)
https://rdcu.be/c8jI9
Clinical efficacy assessment of cooled radiofrequency ablation of the hip in patients with avascular necrosis
Jeremy Naber, Nicholas Lee & Leonardo Kapural (2019)
https://doi.org/10.2217/pmt-2018-0083