Somatisierungsstörungen

Somatisierungsstörungen - Signale des Körpers, die enträtselt sein wollen

Somatisierungsstörungen äußern sich in Beschwerden , die sich selbst gründlichster Diagnose entziehen. Eine Somatisierungsstörung kann in Symptome wie quälende Schmerzen ohne erkennbare Ursache, Kurzatmigkeit, für die sich keine Erklärung finden lässt, Schwächeanfälle trotz guter Konstitution und andere Leiden münden. Nicht selten erleben Menschen mit Somatisierungsstörungen eine Odyssee von Arztpraxis zu Arztpraxis und erhalten doch stets dieselbe Diagnose - dass ihnen "nichts fehle", obwohl sie unter sehr realen, belastenden und mitunter sehr schmerzhaften Symptomen leiden.

Wir freuen uns über Ihren Anruf: +49 8022 85649-439

Die Behandlung von Somatisierungsstörungen

Führen die Beeinträchtigungen zu Problemen im Alltag und im Berufsleben, erscheinen schmerzstillende Medikamente oft als einziger Rettungsanker - mit dem Risiko ernsthafter Nebenwirkungen und der Entwicklung einer Arzneimittelabhängigkeit. Erschöpfungszustände, depressive Verstimmungen, Sorgen, schwer erkrankt zu sein, Angst vor Unverständnis und Stigmatisierung können den Leidensdruck weiter verstärken.

Weil bei einer Somatisierungsstörung die Symptome oft vielfältig und/oder diffus sind und in der Regel ausschließlich nach organischen Ursachen gesucht wird, kann es sehr lange dauern, bis die psychosomatischen Medizin als Option zur Behandlung ins Spiel kommt. Das individuell auf jeden Patienten abgestimmte, interdisziplinäre Therapiekonzept der Privatklink Jägerwinkel richtet den Fokus auf das komplexe Zusammenspiel von Körper, Seele und sozialen Faktoren als Ursache für somatoforme Störungen.

Was sind Somatisierungsstörungen?

Das internationale Handbuch der Klassifizierungen von Krankheiten ICD-10 (International Classification of Diseases, 10. Revision) fasst unter den Begriffen Somatisierungsstörungen oder somatoforme Störungen körperliche Beschwerden zusammen, deren Symptome sich nicht oder nur unzureichend auf organische Ursachen zurückführen lassen. Dabei werden verschiedene Abstufungen und Schweregrade unterschieden.

Bei einer voll ausgeprägten Somatisierungsstörung liegen Symptome in multipler Form seit mindestens zwei Jahren als wiederkehrende oder chronische Beschwerden vor, die den gesamten Körper betreffen können. Die meisten Patienten mit somatoformen Störungen haben einen langen und komplizierten Krankheitsweg hinter sich, inklusive ergebnisloser Untersuchungen oder gar mehrfacher Operationen. Oft beeinträchtigt das Leiden auch das Arbeitsleben sowie das soziale und das familiäre Umfeld.

Eine undifferenzierte Somatisierungsstörung wird diagnostiziert, wenn mehrere körperliche Beschwerden auftreten, die Symptomatik jedoch über weniger als zwei Jahre anhält und weniger stark ausgeprägt ist. Typischerweise weist auch eine undifferenzierte Somatisierungsstörung Symptome wie chronische Schmerzen, anhaltende Müdigkeit, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Probleme auf. Sie kann die vielfältigsten Beschwerden verursachen und betrifft meistens verschiedene Körperbereiche.

Beratung und Anmeldung

Gerne beraten wir Sie rund um einen Aufenthalt in unserer psychosomatischen Klinik am Tegernsee. Erfahren Sie hier mehr.

Bei einer anderen Form der Somatisierungsstörung werden Symptome beschrieben, die zunächst den konkreten Verdacht auf eine Funktionsstörung eines bestimmten Körperorgans oder -systems nahelegen, wie etwa Herzrasen oder Schmerzen in der Brust. Lässt sich das diagnostisch nicht bestätigen, liegt eine somatoforme autonome Störung vor. Anders bei Schmerzstörungen: Hier stehen Schmerzen im Vordergrund, die an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten und den Lebensalltag der betroffenen Person erheblich beeinträchtigen können. Im Fall der sogenannten hypochondrischen Störung schließlich quält sich der Patient obsessiv mit der Angst vor einer schweren körperlichen Erkrankung - zum Beispiel vor einem potenziell ererbten Herzleiden oder der Möglichkeit, Krebs zu entwickeln - obwohl keine Symptome vorhanden sind, die das bestätigen würden.

Unabhängig davon, ob eine voll ausgeprägte, eine undifferenzierte Somatisierungsstörung oder eine andere somatoforme Störungen vorliegen, erfordert es eine sehr sorgfältige Diagnosestellung und eine individuell angepasste Therapie, um den Betroffenen bei der Linderung und Bewältigung der Beschwerden zu helfen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Somatisierungsstörung und häufige Symptome

Unter den Anzeichen und körperlichen Beschwerden, unter den Menschen mit einer somatoformen Störung leiden können, finden sich am häufigsten

  • Schmerzen,
  • Müdigkeit oder Schwäche,
  • Kurzatmigkeit (Dyspnoe).

Die körperlichen Symptome können leicht bis schwer sein sowie einzeln oder in multipler Form auftreten und deuten als solche noch nicht zwangsläufig auf eine Somatisierungsstörung hin. Andererseits ist ein Befund, der eine Erkrankung bestätigt, nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium für eine somatoforme Störung. Es geht immer darum, das Denken, Fühlen und Verhalten der Betroffenen als Reaktion auf ihre körperlichen Symptome zu betrachten. Unter diesem Aspekt deuten zum Beispiel folgende Anzeichen auf eine Somatisierungsstörung hin:

  • extreme Angstgefühle in Verbindung mit den körperlichen Symptomen
  • die Sorge, dass leichte körperliche Symptome bereits Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sind
  • das Verlangen nach zusätzlichen diagnostischen Tests und Untersuchungen bei gleichzeitigem Misstrauen den Ergebnissen gegenüber
  • das (oft begründete) Gefühl, dass der Arzt ihre körperlichen Symptome nicht ernst genug nimmt
  • häufiger Arztwechsel oder die gleichzeitige Inanspruchnahme mehrerer verschiedener Therapiearten
  • viel Zeit und Energie damit zu verbringen, sich mit gesundheitlichen Problemen zu befassen
  • ungewöhnlich empfindliche Reaktionen auf die Nebenwirkungen von Medikamenten
  • das Gefühl, zunehmend von anderen abhängig zu werden, häufig gepaart mit Wut darüber, nicht die richtige Unterstützung zu erhalten
  • zunehmende Schwierigkeiten, im Alltag zurechtzukommen, weil die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen in hohem Maße von den körperlichen Beschwerden bestimmt werden

Etwa 30 bis 60 Prozent der Menschen mit einer somatoformen Störung leiden auch unter Angstzuständen und/oder Depressionen.

Somatisierungsstörung

Vermutungen über das Entstehen von Somatisierungsstörungen

Die genauen Ursachen für somatoforme Störungen harren noch ihrer restlosen Klärung. Allerdings macht es Sinn, bei der Diagnose und im Hinblick auf eine erfolgreiche Therapie mögliche Auslöser oder Verstärker in Betracht zu ziehen.

Psychische und/oder soziale Faktoren
Die psychosomatische Medizin basiert auf der Erkenntnis, dass anhaltende oder übermäßige seelische Belastungen körperliche Symptome verursachen, triggern und/oder intensivieren können. Menschen mit Somatisierungsstörungen sind oft in hohem Maße für Stress, Angst und Depressionen anfällig. Negative Lebensereignisse, Vernachlässigung oder Gewalterfahrung in der Kindheit, Traumata, überstandene schwere Erkrankungen, Verluste und/oder Konflikte können ebenfalls zum Auftreten beziehungsweise zur Verschlimmerung der Symptome beitragen. Ähnliches gilt für eine Reihe von sozialen Faktoren wie etwa Einsamkeit, familiäre (Vor-)Belastungen, finanzielle Probleme oder Arbeitslosigkeit.

Persönlichkeitsmerkmale
Bestimmte Charakterzüge können das Risiko für somatoforme Störungen erhöhen. Dazu gehören besonders eine hohe Empfindlichkeit für körperliche Symptome, die Tendenz zur Überbewertung von Symptomen sowie das Fehlen von effektiven Bewältigungsstrategien.

Neurobiologische Faktoren
Aktuelle Studien lassen darauf schließen, dass bei Patienten mit Somatisierungsstörungen ein hormonelles Ungleichgewicht (insbesondere bei der Ausschüttung des "Glückshormons" Serotonin) oder auf Veränderungen im Schmerzempfindungssystem vorliegen kann.

Wie werden somatoforme Störungen diagnostiziert?

Der Feststellung einer Somatisierungsstörung und ihrer Therapie gehen in der Regel eine umfassende klinische Untersuchung sowie eine sorgfältige Anamnese voraus. Von einer somatoformen Störung wird dann ausgegangen, wenn sich keine ausreichenden organischen Befunde ergeben, die Beschwerden aber erheblichen Leidensdruck und eine Minderung der Lebensqualität verursachen. Ergänzend werden in der Regel Labortests und bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie (MRT) hinzugezogen. Das erleichtert es unter anderem, körperliche Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen könnten. Schließlich gehört zur Diagnose von Somatisierungsstörungen neben einer sorgfältigen klinischen Beurteilung auch eine erste Einschätzung von psychischen und sozialen Faktoren, die das Auftreten der Beschwerden beeinflussen können.

Die Somatisierungsstörung in der Therapie

Die Behandlung einer Somatisierungsstörung setzt in der Regel auf eine Kombination aus medizinischen und psychotherapeutischen Maßnahmen. Insbesondere die problemorientierte kognitive Verhaltenstherapie kann bei der Bewältigung von somatoformen Störungen sehr hilfreich sein: Sie zielt darauf ab, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren, zu verändern und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

In der kognitiven Verhaltenstherapie leitet der Therapeut den Patienten dazu an und unterstützt ihn darin, Gedanken und Überzeugungen über seine Symptome und Gesundheit zu hinterfragen und sein Leiden aktiv zu verändern. Mit anderen Worten: negative Gedankenmuster zu erkennen, die den Leidensdruck erhöhen können, und sie sinnvoll zu modifizieren beziehungsweise Alternativen zu kreieren.

Bei sehr ausgeprägten Symptomen kommt darüber hinaus unter Umständen eine (oft nur temporäre) medikamentöse Therapie in Betracht. Insbesondere Antidepressiva können helfen, die Symptome zu lindern und die Stimmung sowie das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern.

Ein wichtiger Aspekt bei der Somatisierungsstörung ist die Therapie als Schulung im Selbstmanagement, also darin, Maßnahmen zur Verfügung zu haben, die helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Dazu gehören das Erlernen von Entspannungstechniken wie etwa progressive Muskelentspannung, autosuggestives Training oder Yoga, um Stress und Angstzustände zu reduzieren.

Somatisierungsstörung - Privatklinik Jägerwinkel

Die Rolle der Psychotherapie bei der Behandlung von Somatisierungsstörungen

Um die psychischen Faktoren zu erfassen, die oft eine wichtige Rolle bei der Entstehung, Aufrechterhaltung oder gar Verschlimmerung körperlichen Beschwerden mitwirken, ist ein psychotherapeutisches Verfahren in der Regel das Mittel der Wahl. Menschen mit Somatisierungsstörungen neigen dazu, sich stark auf ihre Symptome zu konzentrieren, also beispielsweise dazu, körperliche Empfindungen als Hinweis auf eine ernsthafte, womöglich unheilbare Erkrankung zu interpretieren. Diese Überzeugungen und Gedanken können zu einer Verstärkung der Symptome führen und den Leidensdruck erhöhen. Die oben erwähnte kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hat sich besonders gut in der Behandlung von Somatisierungsstörungen bewährt. Durch den Einsatz von kognitiven Techniken lernt der Patient, wie er seine negativen Gedanken und Überzeugungen durch realistischere Gedanken ersetzen kann, die im Optimalfall zu einer Besserung der Beschwerden führen.

Die psychotherapeutische Behandlung kann auch dazu beitragen, andere psychische Probleme zu identifizieren und anzugehen, die zur Entstehung einer Somatisierungsstörung und ihrer Symptome beitragen können. Die Behandlung somatoformer Störungen ist in der Regel langfristig angelegt und baut auf einem individuell auf das Leiden, die Bedürfnisse und die Ziele des Patienten abgestimmten Konzept auf.

Die Somatisierungsstörung und ihre Therapie in der Privatklinik Jägerwinkel - Eine multidisziplinäre Übersicht der Ansätze und Behandlungsformen

Fachärztliche Betreuung
Die fachärztliche Betreuung ist unerlässlich, um organische Ursachen auszuschließen oder zu behandeln. Unsere Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenheilkunde und Neurologie sind in der Diagnostik und der Behandlung von Somatisierungsstörungen erfahren und können den Patienten gezielt behandeln und unterstützen.

Störungsspezifische Einzelpsychotherapie
Die störungsspezifische Einzelpsychotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie von Somatisierungsstörungen. Der Patient arbeitet mit einem erfahrenen Psychotherapeuten zusammen, um zugrunde liegende psychische Faktoren, die zu den körperlichen Symptomen führen können, zu identifizieren und zu bewältigen. Die Sitzungen finden in der Regel zwei- bis viermal pro Woche statt.

Gruppentherapie
Gruppentherapie wird oft als eine hilfreiche Ergänzung zur störungsspezifischen Einzelpsychotherapie erlebt. Sie ermöglicht es, sich mit anderen Betroffenen austauschen und von deren Erfahrungen profitieren. Gruppentherapeutische Sitzungen finden in der Regel mehrmals pro Woche statt.

Körpertherapie
Körpertherapie, einzeln oder in der Gruppe, kann dazu beitragen, physische Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern. Auch Ausdauersportarten wie Nordic Walking oder Schwimmen sowie therapeutisches Boxen oder therapeutisches Bogenschießen bieten hilfreiche Optionen.

Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren
Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren wie Yoga oder progressive Muskelrelaxation (PMR) helfen vielen Patienten, den Stresspegel zu senken und die Entspannungsfähigkeit zu verbessern. Diese Verfahren ebnen oft auch den Weg dafür, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und ein effizienteres Selbstmanagement zu entwickeln.

Kreative Therapien, Poesie- und Bibliotherapie
Kunsttherapie, Musiktherapie, Tanztherapie und Poesietherapie bieten die Möglichkeit, Gefühle über ein künstlerisches Medium auszudrücken, Stress abzubauen, positive Emotionen zu erleben, neue Perspektiven zu erkennen - und vielleicht auch verborgene oder vergessene Talente und Neigungen neu zu entdecken. Die besondere Stärke der Bibliotherapie liegt darin, dass sie kognitive und emotionale Verarbeitungsprozesse fördern kann

Familien- und Paargespräche
Wenn der Patient es wünscht, können auch Familien- und Paargespräche Teil der Therapie sein. Sie können beispielsweise dazu beitragen, die Art der Kommunikation und das gegenseitige Verständnis innerhalb von Beziehungen zu verbessern, Konflikte anzugehen und die Details einer sinnvollen Unterstützung durch das soziale Umfeld zu definieren.

FAQ - die häufigsten Fragen

Welche Vorteile hat es, Somatisierungsstörungen in einer interdisziplinär arbeitenden Institution wie der Privatklinik Jägerwinkel behandeln zu lassen?

Zum integrativen Therapiekonzept für Somatisierungsstörungen in unserer Privatklinik am Tegernsee gehören eine umfassende Diagnostik, eine auf jede Patientin/jeden Patienten individuell zugeschnittene Behandlung, die schnelle Verfügbarkeit von Fachärzten und Therapeuten, eine angenehme und diskrete Atmosphäre sowie das herrliche Ambiente im Grünen, direkt am Tegernsee. Hinzu kommt, falls erforderlich, die Möglichkeit einer stationären Behandlung und der intensiven Betreuung rund um die Uhr. Ziel der therapeutischen Maßnahmen ist es, dem Patienten dazu zu befähigen, sein Leben auch mit einer Somatisierungsstörung aktiv zu führen und zu genießen.

Lassen sich Somatisierungsstörungen vollständig heilen?

Es gibt keine Garantie für eine vollständige Heilung einer somatoformen Störung. Allerdings ist es möglich, die Beschwerden mit der richtigen Therapie zu reduzieren und ein gutes Leben mit einer Somatisierungsstörung zu führen. Voraussetzungen dafür sind individuell konzipierte medizinische und psychotherapeutische Behandlung, regelmäßige körperliche Bewegung, eine gesunde Ernährung, ein unterstützendes soziales Umfeld, sinnstiftende Aktivitäten und Achtsamkeit sowie - in jedem Fall - Geduld. Zu Rückfällen kann es kommen, allerdings lässt sich die Lebensqualität in der Regel auf durch kompetente Behandlung und eine effiziente Selbstmanagement-Strategie wieder steigern.

Ist jemand, der unter einer somatoformen Störung leidet, ein Hypochonder?

Nein. Zum einen ist "Hypochonder" ein sehr belasteter Begriff, der nur selten die Tür zu guten Gesprächen darüber öffnet, welche Probleme behoben werden sollen. Personen mit einer sogenannten hypochondrischen Störung (neuere Bezeichnung für "Hypochondrie") klagen in der Regel nicht über Symptome, sondern äußern vielmehr eine starke Angst davor, krank zu werden. Folglich konzentrieren sie sich darauf, den potenziellen Ausbruch einer befürchteten Krankheit zu überwachen oder Situationen zu vermeiden, die zu einer Krankheit führen könnten.

Bei Somatisierungsstörungen stehen dagegen körperliche Symptome im Vordergrund, die trotz intensiver Untersuchungen und Tests keine medizinische Ursache erkennen lassen. Die hypochondrische Störung ist eine spezifische Angststörung, während Somatisierungsstörungen ein breiteres Spektrum an realen Beschwerden umfassen können.

Wie können Familienmitglieder jemanden mit einer Somatisierungsstörung am besten unterstützen und ihm helfen?

Die Somatisierungsstörung ist eine komplexe Erkrankung, in deren Mittelpunkt oft Unsicherheit und mangelndes Vertrauen in die eigene Fähigkeit stehen, zwischen normalen Körperempfindungen und solchen, die auf eine Schädigung hindeuten, zu unterscheiden. Für Betroffene, Familienangehörige und selbst hinzugezogenes medizinisches Fachpersonal kann es sehr schwierig sein, zu erkennen, ob neue Symptome auf eine schwere Krankheit hindeuten oder zum Symptomkomplex einer Somatisierungsstörung gehören.

Nicht selten leiden Betroffene darüber hinaus auch an anderen chronischen Krankheiten, die sich im Laufe der Zeit verschlimmern können. Der Schlüssel für ein gutes und erfülltes Leben mit einer Somatisierungsstörung liegt darin, zur Balance zwischen der Notwendigkeit einer umsichtigen medizinischen Beurteilung und einer "Überdiagnose" und/oder "Überbehandlung" zu finden. Die Basis dafür kann eine stationäre Behandlung in einer multidisziplinär ausgelegten Fachklinik legen. Das Gleichgewicht auch nach dem Klinikaufenthalt aufrechtzuerhalten, erfordert jedoch in der Regel eine vertrauensvolle Beziehung zu einem sachkundigen (Haus-)Arzt.

Kontaktformular

Die mit (*) gekennzeichneten Felder sind Pflichtangaben, alle weiteren Felder sind freiwillige Angaben. Die von Ihnen hier erhobenen Daten werden von Der Jägerwinkel Privatklinik GmbH zur Beantwortung Ihrer jeweiligen Anfrage verarbeitet. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Quellen

Weigel, K. et al. (2021). Treatment of Somatoform Disorders: A Review of Systematic Reviews". Veröffentlicht in der Zeitschrift Psychotherapy and Psychosomatics

Bittel, G. (2021). Post-COVID-Syndrom und die allgemeinen Auswirkungen - was sieht die Klinik? Verfügbar unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8452117/

Hennemann, S. et al. (2023). Somatische Belastungsstörung und verwandte Störungen. Abstract verfügbar unter https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-65816-1_9

Herzog, W. & Jobst, A. (2019). Somatoforme Störungen: Diagnostik und Therapie. Veröffentlicht in der Zeitschrift Psychotherapeut

Schnebel, A. & Zarski, A. (2019). Somatoforme Störungen und funktionelle Syndrome. Veröffentlicht in der Zeitschrift Der Nervenarzt

Zhang, J. et al (2020). Multimodal imaging reveals brain gray matter abnormalities in patients with somatic symptom disorder. Veröffentlicht in der Zeitschrift Psychosomatic Medicine

Daten­schutz­ein­stellungen

Diese Webseite nutzt externe Medien, wie z.B. Karten und Videos, und externe Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Dabei werden auch Cookies gesetzt. Die Einwilligung zur Nutzung der Erweiterungen können Sie jederzeit anpassen bzw. widerrufen. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Welche Erweiterungen möchten Sie zulassen?